Beim Tabellenführer werden fast alle Profis bei Vertragsende jenseits der dreißig sein

Hamburg. Wer ein bisschen stöbert in den Statistiken der Handball-Bundesliga, wird irgendwann feststellen, dass das Spiel des HSV Hamburg gegen die TSG Ludwigshafen-Friesenheim an diesem Sonnabend (15 Uhr, O2 World Hamburg) ein Duell zweier Tabellenerster ist. Der HSV führt die sportliche Rangliste mit 26:2 Punkten an, der Aufsteiger hält sich hier mit 9:19 Punkten als 13. sehr beachtlich. Weniger bekannt ist, dass die "Eulen" aus der Pfalz mit einem Durchschnittsalter von 23,1 Jahren das jüngste Team der Liga stellen. Die Hamburger (27,4) folgen in dieser Wertung mit einigem Abstand auf Rang zehn.

Sie werden in der Altersskala in den kommenden Jahren wohl weiter abrutschen. Die Verträge der meisten Profis wurden langfristig verlängert. Rechnet man Nachwuchsmann Marcel Schliedermann und Krzysztof Lijewski heraus, der zu den Rhein-Neckar Löwen wechselt, werden aus dem aktuellen Kader nur Domagoj Duvnjak, 22, und Matthias Flohr, 28, zum Ende ihrer Vertragslaufzeit die 30 nicht überschritten haben. Mit Flohr wird derzeit noch über eine Zusammenarbeit über 2011 hinaus verhandelt. Für eine Verjüngung könnte zur nächsten Saison wohl nur Lijewskis Nachfolger auf der halbrechten Position sorgen, als der der Flensburger Oscar Carlén, 22, gehandelt wird.

Angst vor dem Alter aber hat Christian Fitzek, 49, nicht. "Ausschlaggebend für uns ist die Qualität der Spieler", sagt der sportliche Leiter des HSV. Die Zeiten, da man mit Ende zwanzig bereits das Karriereende vor Augen hatte, seien dank moderner Trainingsmethoden und besserer medizinischer Betreuung vorbei: "Heute ist es das beste Handballalter."

Auch den Franzosen Guillaume, 34, und Bertrand Gille, 32, traut man noch ein, zwei gute Jahre als Profi zu. Nach einigem Zögern will der HSV seine letzten verbliebenen Gründungsmitglieder nun doch halten. Uneinigkeit besteht offenbar noch in der delikatesten Frage: der Entlohnung.