Hamburger besiegen Schwedens Meister IK Sävehof 33:24

Hamburg. Bevor Martin Schwalb Richtung Kabine verschwand, musste er noch einen Dank loswerden. Mit angespannter Miene eilte der Trainer der HSV-Handballer zur östlichen Stirnseite der Sporthalle Hamburg und spendete den eigenen Fans Beifall. Sie hatten ihren Teil zum 33:24-(16:14)-Sieg über IK Sävehof im ersten Champions-League-Heimspiel der Saison beigetragen. Und seine Mannschaft hatte es ihnen wahrlich nicht leicht gemacht.

Was der HSV lange Zeit zustande brachte, kannten die meisten der 2493 Zuschauer bislang nur vom Fernsehen. In vielem erinnerte das Auftreten an die 30:32-Niederlage von Kolding am vergangenen Sonnabend. Die danach gefassten Vorsätze waren spätestens hinfällig, als Robert Johansson die allenfalls bundesligatauglichen Schweden nach 21 Minuten mit 12:11 in Führung warf. Wieder einmal hatte die tief stehende HSV-Abwehr den letzten Schritt verweigert, obschon sie ausnahmsweise von Beginn an in der kräfteschonenden Sechs-null-Formation aufgestellt war.

Das Abwehrverhalten ließ sich eigentlich nicht unterbieten, aber es gelang. Elf Fehlwürfe und sieben technische Fehler im Angriff veranlassten das Publikum nach 24 Minuten, Hamburg mit Nachdruck zum Kämpfen aufzufordern. Einzig Blazenko Lackovic entzog sich wie schon in Kolding der scheinbar gruppenzwanghaften Trägheit. "Der Wille der Mannschaft ist da", versicherte Sportchef Christian Fitzek, "aber die Köpfe sind nach den vielen Auswärtsfahrten müde." Wie zum Beweis vergab Hans Lindberg in der 37. Minute erst Straf- und dann Nachwurf.

So konnte es nicht weitergehen, und tatsächlich näherte sich das Ergebnis in der Folge dem erwarteten. Per Sandström im Tor des deutschen Pokalsiegers bekam gegen seinen Heimatklub nun immer mehr Würfe zu fassen und trug so zur Versöhnung der Fans bei. Sie stellten ihrerseits mit Sprechchören und Transparenten klar, dass sie nicht Schwalb hinter der Schaffenskrise vermuten. Dass das Spiel gegen Bundesliga-Tabellenführer Füchse Berlin am Sonntag im Falle einer Niederlage sein letztes in diesem Amt sein könnte, mag beim HSV niemand bestätigen. Ein Sieg wäre das beste Dementi.

Tore, Hamburg: Lackovic 6, M. Lijewski 5, B. Gille 4, Flohr 3, Hens 3, Lindberg 3 (1 Siebenmeter), Kraus 2, Schröder 2, Duvnjak 2, Vori 2, Jansen 1. Schiedsrichter: Stark/Stefan (Rumänien). Zuschauer: 2493. Zeitstrafen: 4; 2. Rote Karte: Duvnjak nach 3 Zeitstrafen (46.).