Hamburg. Der HSV Hamburg könnte an diesem Wochenende Meister werden. Hamburger Meister wohlgemerkt, denn die Bundesliga-Schale dürfte in dieser Saison offenkundig an den bislang punktverlustfreien (56:0) THW Kiel gehen. Während die Profimannschaft des HSV um Schadensbegrenzung bemüht ist und in der kommenden Woche bei einem Trainingslager im Promi-Mekka Ischgl Kraft für den Saisonendspurt tanken will, hat zumindest die E-Jugend des Vereins die Chance, um einen Titel zu kämpfen.

Die Nachwuchsmannschaft bestreitet an diesem Sonnabend (13 Uhr, Volksbank-Arena) das Halbfinale in der Hamburger Liga gegen den Norderstedter SV. Im Falle eines Sieges käme es für die kleinen HSV-Handballer am Sonntag in Schenefeld (15 Uhr) zum Entscheidungsspiel gegen den Sieger des Duells zwischen der HG Norderstedt und dem TSV Ellerbek. "Die Jungs sind ehrgeizig, wollen unbedingt gewinnen", weiß Robert Schulze, 20. Der Linksaußen der U-23-Mannschaft betreut das Team seit seiner Gründung vor zwei Jahren und hat es mit seiner ruhigen, aber zielorientierten Art zu einer Einheit geformt. "Dass man in diesem Alter schon so fokussiert sein kann, überrascht mich allerdings immer wieder", sagt Schulze, der in seiner Heimat Usedom als Fünfjähriger mit dem Handballspielen begann.

2008 wechselte er zum HSV, um eines Tages im Profikader des Vereins Fuß zu fassen. Zweifel daran, dass es klappen wird, habe er keine, betont Schulze: "Der Verantwortlichen haben mir gesagt, sie wollen mich für das Profiteam aufbauen." Genau deshalb sieht er auch keinen Grund für einen Wechsel zu einem Verein, der stärker auf junge Talente setzt. Erst einmal steht für Schulze sowieso der Titelkampf im Fokus. Nicht mit den Profis, wohl aber mit der E-Jugend. Zumindest dieser Titel soll ausgiebig gefeiert werden.