Hamburg. Alles Negative hat auch etwas Positives. Nach diesem Credo, sagt HSV-Trainer Martin Schwalb, sei er erzogen worden. Und dementsprechend hat der Meistermacher von einst entschieden, die Situation, in der sich sein Team als Tabellenvierter vor dem Bundesliga-Verfolgerduell gegen die Rhein-Neckar Löwen am Dienstag (19.15 Uhr, O2 World, Sport1 live) befindet, anzunehmen und nicht zu hinterfragen. "Wir sind an einem Punkt, an dem wir nur noch gewinnen können", sagt Schwalb. "Wir müssen jetzt eine Gnadenlosigkeit demonstrieren, indem wir sagen, es ist uns egal, wo wir stehen - wir kämpfen und beweisen uns."

Diese Attitüde zu verinnerlichen fällt den HSV-Akteuren augenscheinlich schwer. Die in Hamburg verbliebenen Spieler, die in dieser Woche keinen Einsatz in einer Nationalmannschaft haben, üben sich zwar in Zuversicht, können die Misere nach dem Ausscheiden in der Champions League und den zuletzt schwachen Auftritten in der Bundesliga dennoch nicht ausblenden. "Wir sind keine Maschinen, bei denen man einen Reset-Knopf drücken kann", sagt Pascal Hens. Sich Hilfe von einem Mentaltrainer zu holen war in der Mannschaft bislang kein Thema. "Aber man muss offen dafür sein", so der HSV-Kapitän. Erst einmal wollen die HSV-Handballer über die Fitness zum Erfolg gelangen. Schwalb hat ein besonderes Augenmerk darauf gelegt. Schaden dürfte es jedenfalls nicht.