Die HSV-Handballer treffen im Halbfinale der Pokalendrunde auf den Titelverteidiger

Hamburg. Regungslos saß Martin Schwalb, Präsident des HSV Hamburg, gestern Nachmittag auf dem Podium der Pressekonferenz in der Hamburger O2 World, als HSV-Fußballtrainer Thorsten Fink die Begegnung der ersten Halbfinalpartie des Lufthansa Final Four ausloste. Der deutsche Handballmeister trifft im Halbfinale am 5. Mai ausgerechnet auf den THW Kiel, jenen Klub, der die Bundesliga-Saison dominiert (42:0 Punkte) und auch im Pokal und in der Champions League kaum Schwächen zeigte. Die zweite Begegnung der Vorschlussrunde bestreiten der TuS N-Lübbecke und die SG Flensburg-Handewitt. Das Endspiel wird am 6. Mai um 16 Uhr angepfiffen.

Schwalb, so schien es, wollte sich keinerlei Reaktion anmerken lassen. Lässig wie meist stand er den Journalisten Rede und Antwort und beteuerte, dass ihm bei dem Duell mit dem Titelverteidiger "nicht bange" sei. "Das ist eine tolle Herausforderung für den HSV, sicherlich eine der größten, die man haben kann, aber die Handballwelt kann sich darauf freuen", so Schwalb. Kiels Manager Klaus Elwardt sah es ähnlich, betonte, dass es beim Pokal keine Favoriten gäbe. Das wiederum sah Schwalb dann doch etwas anders. Zumindest im Hinblick auf das Halbfinale gegen Kiel ließ er sich zu einer Einschätzung hinreißen. "Wenn ich einen Favoriten nennen müsste, dann wäre es schon der THW", sagte Schwalb. Einen Heimvorteil in der O2 World schloss der 48-Jährige indes aus. "Die neutralen Zuschauer schlagen sich meist auf die Seite der anderen Teams", prophezeit Schwalb, "ich würde fast sagen, dass wir eher einen Nachteil haben."

Die HSV-Fans werden versuchen, das zu verhindern. Jeweils 1200 Karten können die vier Halbfinalisten an ihren Anhang vergeben. Nur rund 120 Karten à 109 Euro (Kategorie 2) gibt es noch im freien Verkauf für das Final Four, das seit 1994 und noch mindestens bis 2017 in Hamburg ausgetragen wird. Fink hat sich bereits einen Platz gesichert. "Der HSV ist immer mein Favorit", flachste der Fußballtrainer, gab jedoch zu: "Ich habe noch nicht so viel Ahnung vom Handball. Aber ich hoffe, das wird sich ändern."

Entwarnung für Michael Kraus: Der HSV-Spielmacher hat im Pokalspiel beim EHV Aue einen Nasenbeinbruch erlitten und muss am Sonntag (17.30 Uhr) im Spiel beim TV Hüttenberg pausieren, kann aber auf eine baldige Rückkehr hoffen.