Der deutsche Handballmeister möchte Talant Dujshebaev als Nachfolger Per Carléns verpflichten

Hamburg/Madrid. Die HSV-Handballer scheinen auf der Suche nach ihrem Wunschtrainer für die nächste Saison fündig geworden sein. Vereinseigner Andreas Rudolph und Präsident Martin Schwalb haben Talant Dujshebaev, dem Coach von Atlético Madrid (früher Ciudad Real), ein Vertragsangebot gemacht. "Es ist eine Ehre für mich, dass ich bei einem großen Verein wie dem HSV im Gespräch bin", sagte Dujshebaev, 43, dem Abendblatt und sprach von einer "sehr reizvollen Aufgabe". Ende Dezember hatte der deutsche Meister seinen schwedischen Trainer Per Carlén beurlaubt. Für den Rest der Saison soll dessen bisheriger Assistent Jens Häusler das Team betreuen.

Dujshebaevs Entscheidung steht aber noch aus. Zwei, drei Wochen könnte es dauern, sagt der gebürtige Kirgise und naturalisierte Spanier, "aber auch zwei, drei Monate". Ihm liegt zudem ein Angebot des katarischen Verbandes vor, der den zweimaligen Welthandballer, Weltmeister (1993 mit Russland) und Olympiasieger (1992 mit der GUS) zur WM 2015 im eigenen Land als Nationalcoach verpflichten möchte. "Als Fulltimejob kommt diese Aufgabe für mich nicht infrage. Ich brauche die tägliche Trainingsarbeit. In einer anderen Form könnte ich mir eine Zusammenarbeit mit den Katarern jedoch vorstellen."

Als Trainer gewann Dujshebaev mit Ciudad Real dreimal die Champions League. In der Bundesliga war er für Nettelstedt und Minden aktiv. Frühere Konflikte mit Schwalb als HSV-Trainer spielt Dujshebaev herunter: "Das war nach den Spielen vergessen. Das wir aneinandergeraten sind, zeigt nur, dass wir uns beide zu hundert Prozent engagiert haben."