Die HSV-Handballer wollen in Wetzlar ihre Saison retten

Hamburg. Seine Kontakte zur HSG Wetzlar hat Martin Schwalb nie ganz einschlafen lassen. Er wirkte 2005 zwar nur ein paar Monate als Trainer des Handballbundesligisten, bevor ihn der Ruf des HSV Hamburg ereilte und er dem Werben nicht widerstehen konnte. Aber vor jeder Rückkehr, wie an diesem Sonnabend (19 Uhr/Sport1.de), ruft er bei den alten Bekannten durch.

So besorgt wie diesmal haben sie bisher aber nie geklungen. Drei Spieltage vor Saisonende trennen die HSG nur zwei Punkte vom Abstiegsrang 16, den, schlimmer noch, ausgerechnet der TV Hüttenberg einnimmt. Es wäre kaum auszudenken, wenn der kleine Lokalrivale die Wetzlarer noch in zwei Entscheidungsspiele um den Klassenverbleib zwingen würde. Sie sind im Fall von Punktgleichheit vorgesehen.

Erst vorige Woche war den Wetzlarern der Sieg gegen Göppingen aberkannt worden, weil sie Andrej Klimovets in diesem Spiel unberechtigterweise eingesetzt hatten. Die Wut darüber kann sich Schwalb in etwa ausmalen: "Da ist richtig Dampf im Kessel. Wetzlar wird kämpfen bis zum Umfallen. Wir müssen zusehen, dass wir mannschaftlich geschlossen auftreten und unseren Job machen."

Was er darunter versteht, konnte man am Mittwoch beim 37:30-Sieg gegen Gummersbach in Augenschein nehmen. Es war nach Längerem einmal wieder ein Erfolg, der eines (wenn auch nur noch für kurze Zeit amtierenden) deutschen Meisters würdig war.

Sollte der HSV in Wetzlar wie schon in Hüttenberg einen Punkt lassen, droht das Saisonfinale am 2. Juni in Göppingen zur Zitterpartie um den vierten Tabellenplatz zu werden. Der lässt wenigstens einen Hintereingang zur Champions League offen. "Auf so ein Endspiel will ich es auf keinen Fall ankommen lassen", sagt Schwalb.

Um den Einsatz Torsten Jansens muss er sich wohl nicht sorgen. Der Linksaußen, der im Spiel gegen Gummersbach umgeknickt war, gab am Freitag Entwarnung. Jansen, 35, würde mit dem nächsten Tor sein 1000. in der Bundesliga für die Hamburger machen.

Diese Marke hatte im April bereits Hans Lindberg als erster HSV-Profi erreicht. Der dänische Rechtsaußen hat mit 220 Saisontoren, zwölf weniger als der Mannheimer Uwe Gensheimer, sogar noch die Chance, sich nach 2010 zum zweiten Mal zum Schützenkönig der Bundesliga zu krönen. So bliebe dem HSV doch noch ein Titel.