Würzburg/Hamburg. Das für den Abstiegskampf so wichtige Feuer war beim FC St. Pauli am Mittwochabend nur an der Ersatzbank zu spüren. Während des Kellergipfels bei den Würzburger Kickers (1:1) wurden immer wieder Provokationen zwischen beiden Lagern ausgetauscht. St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann schoss dabei allerdings deutlich über das Ziel hinaus. Auf der Tribüne war zu hören, dass der 49 Jahre alte Funktionär Würzburgs Trainer Bernhard Trares als „Spasti" bepöbelte.
Eine verbale Entgleisung, die Trares so nicht auf sich sitzen lassen wollte. „Das kannst du zu einem anderen Spastiker sagen, aber nicht zu mir", konterte der Ex-HSV-Co-Trainer in der „Bild".
St. Pauli: Trares brachte Bornemann in Rage
Was genau Bornemann bei dieser Beleidigung geritten hat, ist unklar. Womöglich war es aber eine Aneinanderreihung von Reizfaktoren, die bei Bornemann das Fass zum Überlaufen gebracht haben. So versuchte Trares während der gesamten Partie, verbalen Einfluss auf Schiedsrichter Michael Bacher zu nehmen. Lautstark machte der Würzburg-Coach Stimmung von der Seitenlinie und reklamierte nahezu jede ansatzweise strittige Entscheidung.
Trares Verhalten brachte nicht nur Bornemann, sondern auch noch andere St. Paulianer in Rage. So echauffierte sich St. Paulis Aufsichtsratsmitglied Roger Hasenbein gut hörbar von der Tribüne: „Trares, halt' die Klappe!"
Die Tabelle im Abstiegskampf:
- 14. Regensburg: 17 Punkte
- 15. Braunschweig: 12 Punkte
- 16. Sandhausen: 11 Punkte
- 17. St. Pauli: 9 Punkte
- 18. Würzburg: 5 Punkte
St. Pauli taumelt dem Abstieg entgegen
Nach zwölf sieglosen Spielen und drei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer liegen die Nerven beim FC St. Pauli offenbar blank. Wenn der Verein nicht zeitnah die sportliche Wende schafft, dann taumelt er unaufhaltsam in Richtung 3. Liga. Um den bitteren Abstieg doch noch zu verhindern, sollten allmählich auch die Spieler auf dem Platz einen ähnlichen Einsatz zeigen wie die Verantwortlichen neben dem Platz – vielleicht geht das ja auch ohne Beleidigungen.
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