Hamburg. Spruchband mit “Es lebe Rojava“ bei Spiel gegen SV Darmstadt 98. Zweitligist spendet an 'Ärzte ohne Grenzen'.

Das DFB-Sportgericht hat das Ermittlungsverfahren gegen den Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli wegen einer pro-kurdischen Aktion von Fans des Vereins im Millerntor-Stadion eingestellt. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit.

Bei der Entscheidung sei berücksichtigt worden, "dass der Zweitligist eine Spende an die Organisation 'Ärzte ohne Grenzen' geleistet hat", hieß es in der Mitteilung. Das Sportgericht betonte aber zugleich: "Im Fußball sind politische Botschaften im Stadion allerdings weltweit untersagt, unabhängig vom Inhalt."

Pro-kurdische Aktion von Fans des FC St. Pauli

Anhänger des FC St. Pauli hatten im Spiel am 19. Oktober 2019 gegen den SV Darmstadt 98 ein großes Spruchband gezeigt: "Biji Rojava" ("Es lebe Rojava"). Sie schwenkten zudem Fahnen der kurdischen Frauenverteidigungseinheiten YPJ.

Dem Verein hatte eine Geldstrafe gedroht, die die Hamburger nicht hinnehmen wollten. "Man kann ganz klar sagen: Für den FC St. Pauli ist die Meinungsfreiheit nicht verhandelbar - auch im Stadion", hatte Clubpräsident Oke Göttlich gesagt.

Spende geht an 'Ärzte ohne Grenzen'

Nach der Einstellung des Verfahrens kündigte er nun an: "In der Welt gibt es so viele Krisenregionen. Deshalb möchten wir die wichtige Arbeit und den unermüdlichen Einsatz von 'Ärzte ohne Grenzen' unterstützen und ihnen gerne eine notwendige Spende zukommen lassen."

Auf das Plakat der Pauli-Anhänger im Darmstadt-Spiel wurde der DFB durch einen Brief des Türkischen Fußballverbandes aufmerksam gemacht - der wiederum vom türkischen Außenministerium informiert worden war.