Als Schlusslicht empfängt der FC St. Pauli an diesem Montag das seit acht Spielen sieglose Team von Greuther Fürth

Hamburg. Über die große Bedeutung des Heimspiels gegen die SpVgg. Greuther Fürth an diesem Montagabend (20.15 Uhr, Sky und Sport 1 live) für den FC St. Pauli hatte es auch schon vor dem Wochenende keinen Zweifel gegeben. Dennoch verschärften die Siege und Punktgewinne der direkten Konkurrenten St. Paulis um den Klassenverbleib die Situation noch ein wenig mehr. Sandhausen, Aue und Frankfurt punkten gar auswärts dreifach, Bochum siegte zu Hause und 1860 München holte in Darmstadt einen Zähler. Als einzige gefährdete Mannschaft verlor der VfR Aalen. „Wir wollen gegen Fürth mit aller Gewalt gewinnen“, gibt St. Paulis Kapitän Sören Gonther als Losung für das erste Zweitliga-Heimspiel seines Teams in diesem Jahr aus.

Unterdessen versucht St. Paulis Cheftrainer Ewald Lienen, die Wichtigkeit der anderen Ergebnisse zu relativieren. „Was nützt es uns, wenn ein Konkurrent verliert? Eine positive Dynamik bei uns wird nicht dadurch erzeugt, dass andere für uns spielen. Diese können nur wir selbst mit eigenen Siegen herstellen“, stellt Lienen klar. „Außerdem müssen wir uns selbst den Klassenerhalt verdienen.“ Und überhaupt: „Mehr Druck als schon vor dem Spieltag können wir ja gar nicht haben. Als Tabellenletzter stehen wir mit dem Rücken zur Wand und müssen uns auf uns selbst konzentrieren.“

Einen Blick für die Konkurrenten hat Ewald Lienen dennoch. Dabei ist er durchaus beeindruckt davon, dass der FC Erzgebirge Aue, der als Tabellenschlusslicht überwintert hatte, mit Siegen gegen Leipzig und jetzt in Düsseldorf ins neue Jahr gestartet ist. „Aue gibt richtig Gas, spielt richtig gut und zeigt eine mannschaftliche Geschlossenheit. So müssen wir das auch machen“, sagte der Trainer am Sonntag. Aue wird im Übrigen schon am 1. März als St. Paulis nächster Heimgegner im Millerntor-Stadion antreten.

Doch zunächst gilt alle Konzentration dem Spiel gegen Fürth. Die gut in die Saison gestarteten Franken sind jetzt seit acht Spielen ohne Sieg und haben seit 546 Minuten keinen Treffer erzielt. Die Mannschaft des intern in die Kritik geratenen Trainers Frank Kramer ist vor dem Spiel auf Rang 14 zurückgefallen und würde bei einer weiteren Niederlage ebenfalls in Abstiegsgefahr geraten. „Es spielt keine Rolle, ob ein Gegner vorher schlecht war“, warnt St. Paulis Trainer Lienen allerdings. „Wir müssen selber unsere Top-Leistung abrufen.“ Dies gelang St. Pauli im Hinspiel im Übrigen ganz und gar nicht. Das 0:3 am 1. September war das letzte Spiel für Trainer Roland Vrabec.

Die eigene Zuversicht dämpfen könnte ein Ausfall von Winterzugang Julian Koch. Der 24-Jährige hatte sich im Training am Freitag eine Verhärtung der Oberschenkelmuskulatur zugezogen und sich seither nur behandeln lassen. „Es geht ihm heute schon besser als Freitag. Aber es ist noch offen, ob er spielen kann“, sagte Lienen am Sonntag. Ob der vor zwei Wochen verpflichtete Armando Cooper bei einem Ausfall Kochs eine Alternative für die Startelf gegen Fürth wäre, beurteilte Lienen eher zurückhaltend. „Ich hätte ihn gern früher dabei gehabt, damit er sich länger an die Abläufe und die Mannschaft gewöhnen kann“, sagte der Trainer. Eher kommen Enis Alushi oder Jan-Philipp Kalla als Ersatz infrage, falls Koch nicht zur Verfügung steht.

FC St. Pauli: Himmelmann – Schachten, Sobiech, Gonther, Halstenberg – Koch (Alushi), Daube – Sobota, Rzatkowski, Thy – Verhoek. Greuther Fürth: Hesl – Korcsmar, Thesker, Röcker, Gießelmann – Fürstner – Weilandt, Trinks, Caligiuri, Freis – Przybylko. Schiedsrichter: Petersen (Stuttgart)