St. Paulis Trainer Ewald Lienen lobt vor dem Spiel in Sandhausen die Entwicklung seines Teams. Torwart Himmelmann spielt in der A-Elf

Hamburg. Am Donnerstag war es exakt einen Monat her, dass die Profifußballer des FC St. Pauli ihre Vorbereitung auf die verbleibenden 15 Spiele der Zweitliga-Rückrunde aufgenommen haben. Für den am 16. Dezember verpflichteten Cheftrainer Ewald Lienen, der schon in den ersten fünf Tagen seiner Amtszeit kurzfristig in zwei Partien auf der Bank saß, waren die vergangenen knapp fünf Wochen die erste richtige Möglichkeit, der Mannschaft seine Vorstellungen nahezubringen und umzusetzen. An diesem Sonnabend nun kommt es zur ersten Nagelprobe. Das Zweitliga-Auswärtsspiel beim Tabellen-14. SV Sandhausen hat bereits den Charakter eines Sechs-Punkte-Spiels.

„Es ist die gleiche Situation wie vor dem Heimspiel gegen den VfR Aalen kurz vor Weihnachten“, sagt Trainer Lienen. „Mit einem Sieg kommen wir bis auf einen Punkt an Sandhausen heran, bei einer Niederlage hätte der Mitkonkurrent sieben Punkte Vorsprung vor uns.“ „Wir wollen Sandhausen in den Abstiegskampf hineinziehen“, sagt Innenverteidiger Lasse Sobiech dazu.

Nicht nur mit Trainingseinheiten auf dem Platz und im Kraftraum, sondern auch mit diversen Videositzungen, in denen Sequenzen der eigenen Spiele und der Partien des kommenden Gegners gezeigt und analysiert wurden, haben Lienen und seine Trainer-Crew die Spieler auf den Wiederbeginn der Zweiten Liga vorbereitet. Allein am Mittwochnachmittag dauerte die Videoanalyse gut eineinhalb Stunden, ehe es für weitere 90 Minuten auf den Platz ging.

Zum Abschluss jener Einheit ließ Lienen elf gegen elf spielen, wobei ein Team offenbar aus der für das Spiel in Sandhausen angedachten Startformation bestand. Die Abwehrkette bildeten Sebastian Schachten, Lasse Sobiech, Sören Gonther und Marcel Halstenberg, auf den beiden „Sechser“-Positionen spielten Julian Koch und Dennis Daube, die offensive Mittelfeldreihe bestand aus Waldemar Sobota, Marc Rzatkowski und Lennart Thy, als Angriffsspitze agierte Ante Budimir.

Torhüter dieser offenkundigen A-Elf war Robin Himmelmann, der am Donnerstag 26 Jahre alt wurde. Trainer Lienen wollte öffentlich noch nicht bekannt geben, ob er weiterhin auf den früheren Schalker als Stammkeeper setzen wird, oder doch lieber den Diensten des erfahreneren Philipp Tschauner, 29, vertrauen wird. „Zunächst werde ich meine Entscheidung den beiden persönlich mitteilen“, sagte Lienen. Ein Indiz dafür, dass Himmelmann erste Wahl für Lienen ist, war die Aufstellung am Mittwochnachmittag aber allemal. Da der Trainer immer wieder betont, wie wichtig die Defensivarbeit als Basis für den Erfolg ist, dürfte es auch von Bedeutung sein, dass die Abwehrspieler und der Torwart der Startelf möglichst oft miteinander spielen, um die Verhaltensmuster in den verschiedenen Situationen zu automatisieren.

Insgesamt zeigt sich Lienen mit der Entwicklung seiner Mannschaft in der Vorbereitungsphase zufrieden. „Ich bin nicht zuversichtlich, weil ich ein Berufsoptimist bin. Vielmehr hat meine Zuversicht viel mit unserer harten Arbeit zu tun“, stellte er klar.