St. Paulis Offensivspieler Lennart Thy gibt sich selbstkritisch und will an seiner Trefferquote arbeiten

Hamburg. Beeindruckend ist die Bilanz nicht gerade. 24-mal hat Lennart Thy in dieser Zweitligasaison in Richtung des gegnerischen Tores geschossen, dabei sprang für den Offensivspieler des FC St.Pauli gerade einmal ein Treffer heraus. Mut macht dabei immerhin die Tatsache, dass dieser eine Torerfolg das Resultat des vorerst letzten Schussversuches war und die entscheidende 3:0-Führung beim Heimsieg gegen den VfR Aalen (3:1) am 20.Dezember bedeutete.

Thys überschaubare Torausbeute hat – im Gegensatz zur Vorrunde der vergangenen Saison – nichts damit zu tun, dass er zu selten zum Einsatz gekommen wäre. In 17 von bisher 19 Punktspielen hat der 22-Jährige seit dem Saisonstart mitgewirkt, elfmal stand er in der Startformation. „Ich weiß, dass ich deutlich zu wenig Tore geschossen habe“, sagt der frühere Jugend- und Junioren-Nationalspieler selbstkritisch. „Ich muss konsequenter den Torabschluss suchen und nicht mehr so oft noch einen Haken schlagen, wenn ich schießen könnte“, sagt der athletische und laufstarke Thy weiter.

Vor genau einem Jahr hatten dem früheren Bremer die Erfolgserlebnisse bei den Hallenturnieren geholfen, mehr Selbstvertrauen zu tanken. So wurde er beim Turnier in Kassel mit sieben Toren in vier Spielen Torschützenkönig. Damals überzeugte Thy auch in der weiteren Wintervorbereitung, ergatterte sich zunächst einen Stammplatz und erzielte vom 20. bis zum 31. Spieltag drei Treffer. Dies war die bis dahin beste Torquote seiner Profikarriere.

„Es hat damals gut geklappt, mir über die Hallenturniere und die Vorbereitungsphase Selbstbewusstsein zu holen“, sagt Thy rückblickend und hofft jetzt auf eine ähnliche Entwicklung. „Leider waren wir ja bei unserem ersten Hallenturnier dieses Winters nicht so erfolgreich“, sagt Thy mit Blick auf die Veranstaltung am Dienstag in Flensburg. Dort war für die Kiezkicker schon nach der Vorrunde Schluss. Einen der nur drei St.-Pauli-Treffer hatte er dort immerhin vorbereitet.

An diesem Sonntag (Beginn 12 Uhr) gibt es die zweite Chance beim Turnier in Gummersbach. Hier trifft der FC St.Pauli in der Vorrunde auf die Sportfreunde Siegen und Fortuna Köln. Weitere Teilnehmer sind Zweitliga-Konkurrent FSV Frankfurt, der FC Bergheim 2000 und Rot-Weiß Oberhausen. „Ich würde mich freuen, wenn ich dabei wäre. Es macht immer Spaß, in der Halle zu spielen“, sagt Thy. Die Entscheidung, welche Spieler zum Hallenkader gehören, fällt an diesem Sonnabend.

Auf jeden Fall weiß Lennart Thy, dass er sich von Montag an im Trainingslager in Belek und den danach folgenden zwei Wochen bis zum ersten Punktspiel 2015 wird profilieren müssen. Zwar hatte Trainer Ewald Lienen in seinen ersten beiden Spielen auch auf Thy gesetzt. Doch darauf will sich der Offensivspieler nicht ausruhen. Er weiß, dass alle Akteure des Kaders mit den gleichen Chancen ins Rennen um die Stammplätze gehen.

An diesem Sonnabend (13.30 Uhr) bestreitet der FC St. Pauli ein Testspiel beim SV Henstedt-Ulzburg, dem Tabellen-16. der Schleswig-Holstein-Liga, auf der Anlage Schäferkampsweg in Henstedt-Ulzburg.