Hamburg. Es waren bittere Worte der Abrechnung, die Deniz Naki an den FC St. Pauli richtete. Am Montagabend unterrichtete der nun beurlaubte Sportchef Rachid Azzouzi den derzeit vereinslosen Publikumsliebling, dass der Verein Abstand von einer Verpflichtung nehmen wird.

In einem emotionalen Beitrag auf seiner Facebook-Seite beschrieb der 25-Jährige chronologisch die seit November andauernden Verhandlungen. Besonders interessant: Der Offensivspieler berichtet, dass Vizepräsident Joachim Pawlik ihn bat, einen schriftlichen, 120 Minuten dauernden Test zu absolvieren, bevor ein Gespräch über einen Wechsel stattfinden wird. „Nach Beratung mit Personen meines Vertrauens habe ich abgelehnt, da dies im Fußballbusiness nach meiner Kenntnis nicht üblich ist“, schrieb Naki, der dem FC St. Pauli schlechten Stil vorwirft.

So soll Azzouzi, der Naki am 4. Dezember einen Fitnesstest unterziehen ließ, sich nicht an terminliche Absprachen gehalten haben. Präsident Oke Göttlich konfrontierte den Deutschtürken zudem in einem persönlichen Gespräch mit seiner These, dass es aufgrund seiner Beliebtheit bei den Fans Vorbehalte in der Mannschaft geben könnte, falls es zu einem Transfer kommen sollte. „Ich habe geantwortet, indem ich die Frage stellte, ob ich mich denn für das Votum der Fans entschuldigen soll“, schrieb Naki, der ausdrücklich betont, dass der ehemalige Trainer und aktuelle Sportchef Thomas Meggle großes Interesse an einer Zusammenarbeit geäußert hat.

Beim Verein kam der Facebook-Beitrag, der inzwischen gelöscht wurde, nicht gut an. „Deniz hat ein großes Herz, und wir lieben ihn, aber deshalb müssen wir ihm noch lange keinen Vertrag anbieten“, sagte Präsident Göttlich. Am Sonnabend will Naki das Heimspiel gegen den VfR Ahlen im Fanblock des Millerntor-Stadions verfolgen.