Hamburg. Viel Betrieb herrschte am Mittwoch auf der Trainingsanlage des FC St. Pauli in Niendorf. So viele Profis wie bisher noch nie in seiner nun zweimonatigen Amtszeit konnte Cheftrainer Thomas Meggle dort begrüßen und fußballerisch beschäftigen. Einzig Defensiv-Allrounder Jan-Philipp Kalla, der sich zuletzt in Nürnberg einen Innenbandanriss im Knie zugezogen hatte, und der ebenfalls am Knie verletzte Innenverteidiger Markus Thorandt, konnten nicht mitmischen. Dazu wird auch Außenverteidiger Daniel Buballa noch keine Thema für das am Sonnabend (13 Uhr, Sky live und Liveticker auf abendblatt.de) anstehende Heimspiel gegen Aufsteiger 1. FC Heidenheim sein. Nach seinem überwundenen Sehnenabriss ist er noch krankgeschrieben. Seine Trainingsteilnahme gilt als „Arbeitsversuch.“

Ansonsten aber hat sich Personalsituation des St.-Pauli-Teams derart entspannt, dass mindestens 24 Spieler bereit stehen und sich aufdrängen, um gegen Heidenheim zu spielen oder zumindest einen Platz im 18er-Kader einzunehmen. Anders gesagt: Trainer Thomas Meggle wird sechs gesunden Profis erklären müssen, dass und warum er sie nicht für das wichtige Heimspiel gegen den Aufsteiger nominiert.

„Mir ist es doch viel lieber, mehr Auswahl zu haben als zu wenig“, sagt Meggle zu dieser neuen Situation. Gerade zu Beginn seiner Amtszeit hatte sich sein Team aufgrund etlicher verletzter oder auch erkrankter Spieler fast von selbst aufgestellt. Vor allem im gesamten Defensivbereich herrschte eine akute Personalnot, teilweise fiel die komplette erste Wahl für die Vierer-Abwehrkette aus. Aus dieser Problemlage heraus waren die zuvor nur in der U23-Mannschaft eingesetzten Talente Andrej Startsev, 20, und Okan Kurt, 19, zu Startelfspielern im Profiteam avanciert und konnten sich mit überwiegend ordentlichen Leistungen so profilieren, dass sie auch jetzt nicht zwingend wieder Streichkandidaten sind. Zudem hat sich auch Defensivspieler Philipp Ziereis, 21, in den vergangenen Wochen so in Szene gesetzt, dass er jetzt nicht zwangsläufig aus der Startelf fallen wird, nur weil die etablierteren Innenverteidiger Lasse Sobiech und Sören Gonther wieder zur Verfügung stehen.

Auch Defensivspieler Bernd Nehrig, der zuvor wochenlang außen vor war, aber jüngst beim 2:2 in Nürnberg überraschend in der Startelf stand, gehört weiter zum Kreis der Kandidaten. Seine Fuß-Prellung erwies sich bei einer Untersuchung als harmlos.