St. Paulis Stürmer steht im ersten Spiel vor Startelfdebüt. Weitere Neuzugänge sind möglich

Hamburg. Zwei Trainingseinheiten haben ausgereicht, um Roland Vrabec restlos zu überzeugen. St. Paulis kroatischer Sturmneuzugang Ante Budimir hat bereits nachhaltig Eindruck bei seinem Coach hinterlassen. „Er hat im Training in der einen oder anderen Situation schon seine Qualität angedeutet“, verriet Vrabec am Mittwochmittag auf der Pressekonferenz. „Ante ist ein sehr intelligenter Junge, sehr klar im Kopf und hat uns durch seine Offenheit und Struktur begeistert“, geriet der 40-Jährige mit kroatischen Wurzeln schon fast ins Schwärmen.

Die Frage, ob der 23-Jährige, der erst am Montagabend einen Vertrag bis 2018 unterschrieben hatte, bereits am Freitag beim Auswärtsspiel in Aalen (18.30 Uhr) zum Kader der Hamburger gehören wird, konnte Vrabec dementsprechend deutlich beantworten: „Ja, er wird dabei sein. Wir sind überzeugt von ihm, ich habe ihn in Zagreb beobachtet und Rachid (Sportchef Azzouzi/d.Red.) auch. Vier Wochen haben wir um seine Verpflichtung gekämpft, jetzt haben wir keine Zeit zu verlieren.“

Nach dem seiner Mannschaft zum Saisonstart gegen Ingolstadt (1:1) wieder einmal die Torgefahr abgegangen war, soll Budimir nun auf Anhieb für Lösungen sorgen. Ein Einsatz in der Sturmspitze von Beginn an ist deshalb sogar wahrscheinlich. „Ihn einzuwechseln oder von Anfang an spielen zu lassen, da gibt es zwei Möglichkeiten“, sagte Vrabec am Mittwoch und schickte ein vielsagendes Grinsen hinterher. Der Niederländer John Verhoek, der am Millerntor gegen Ingolstadt enttäuschte, dürfte seinen Stammplatz vorerst verlieren. „Ante ist ein anderer Stürmertyp als all unsere drei bisherigen Angreifer“, erklärte Vrabec. Mit ihm erhofft sich der Trainer mehr Torgefahr im und um den Strafraum herum.

Mangelnde Kreativität im Mittelfeld und zu wenig Abschlüsse, das waren wie in der Vorsaison die Probleme St. Paulis zum Saisonauftakt. „Das Spiel gegen Ingolstadt hat einige Dinge gezeigt, die verbesserungswürdig sind – und daran haben wir diese Woche auch gearbeitet“, erläuterte Vrabec, der trotzdem nicht gänzlich unzufrieden mit seinem Team war: „Lieber bekommen wir diese Fehler am ersten Spieltag aufgezeigt als im achten Spiel. Ich bin überzeugt, dass wir es in Aalen schon besser machen.“ Auf der Ostalb soll dann auch Wirbelwind Marc Rzatkowski wieder für Ideen im Mittelfeld der Kiezkicker sorgen. Nach einer Fußentzündung, die ihn in der Vorbereitung drei Wochen außer Gefecht gesetzt hatte, ist er wieder einsatzbereit. Vrabec plant mit ihm von Beginn an auf der linken Außenbahn. Dort hatte Bentley Baxter Bahn bei seinem Profidebüt noch nicht überzeugen können, Sebastian Maier muss mit Bronchitis seit Mittwochnacht das Bett hüten und wird nicht mit nach Aalen reisen. „Marc hat gut trainiert, Extraschichten geschoben und ist ein ganz großer Kandidat für die Startelf“, sagte Vrabec.

Den kurzfristigen Umbauarbeiten in seinem Team könnten möglicherweise noch in diesem Monat weitere größere Maßnahmen folgen. Mit Budimir hat der Club die letzte ausgeschriebene Planstelle zwar besetzt, Transfers sind dennoch nicht ausgeschlossen. „Es macht immer Sinn, die ersten Spiele abzuwarten und dann Bilanz zu ziehen. Sollten wir erkennen, dass wir Nachholbedarf haben, werden wir reagieren“, bestätigte Vrabec. „Stand heute ist es aber nicht so, dass wir bewusst etwas tun wollen.“ Auch Abgänge aus dem derzeitigen Team sind dabei nicht ausgeschlossen. „Wenn wir zu dem Fazit kommen, dass es in dieser Saison für einen Spieler nicht reicht, werden wir Gespräche führen.“