Das Areal in Niendorf kann für rund zwei Millionen Euro erweitert werden.

Hamburg. Das erklärte Ziel heißt Zentralisierung. Schon seit geraumer Zeit strebt der FC St. Pauli an, seine gesamten Nachwuchsleistungsmannschaften an einem Ort zusammenzuziehen. Unstrittig ist dabei, dass dieser Ort das Trainingszentrum an der Kollaustraße im Stadtteil Niendorf sein soll. Also dort, wo schon jetzt die Zweitligaprofis, die in der Regionalliga Nord spielende U23-Mannschaft sowie die Bundesligateams der U19 und U17 ihre sportliche Heimat haben.

Für diese vier Teams stehen allerdings derzeit nur insgesamt drei Plätze zur Verfügung, zwei mit Naturrasen und einer aus Kunstrasen. Dabei können die Naturrasenfelder naturgemäß nur dosiert benutzt werden und sind daher weitgehend für die Zweitligaprofis reserviert. Um also neben den vier genannten Teams nun auch noch die U16 sowie die jüngeren Talente bis hinunter zur U12 an der Kollaustraße zu vereinen, bedarf es zusätzlicher Trainingsflächen. Derzeit sind die jüngeren Nachwuchsteams am Brummerskamp, unmittelbar an der Julius-Leber-Stadtteilschule, untergebracht.

Zunächst hatte der FC St. Pauli ein Auge auf die unmittelbar benachbarte Baseball-Anlage geworfen. Doch bei Gesprächen mit den dort beheimateten Teams HSV Stealers (1. und 2. Bundesliga) und ETV Knights (2. Bundesliga) wurde schnell klar, dass eine gemeinsame Nutzung nicht möglich ist, weil alle drei Clubs den Platz jeweils am Nachmittag und frühen Abend benötigen. Und spätestens nach dem Bau des Clubhauses und der Neugestaltung der Anlage mit sechsstelligen öffentlichen Mitteln in diesem Jahr steht fest, dass der FC St. Pauli sich ein anderes Gelände suchen muss.

Dieses liegt auf der anderen Seite der kleinen Straße Langenhorst, ist rund 40.000 Quadratmeter groß und erstreckt sich bis zum Flusslauf der Kollau. Nachdem sich der FC St. Pauli schon vor einigen Monaten mit der bisherigen Besitzergemeinschaft geeinigt und gemeinsam einen „Letter of Intent“ hinterlegt hatte, konnte der Club jetzt auch einen Sponsor finden. Dieser wird die Finanzierung des neuen Nachwuchszentrums endgültig sicherstellen. Dabei werden rund zwei Millionen Euro für den Bau von insgesamt vier neuen Fußballplätzen benötigt. In einem zweiten Schritt könnte dann für rund dieselbe Summe noch ein Internat errichtet werden.

St. Paulis Vizepräsident Jens Duve bestätigte jetzt, dass der Sponsor sich in Kürze vorstellen wird. Es soll sich dabei um ein großes, in Hamburg ansässiges Unternehmen handeln, das sich auch in anderen Sportarten bereits engagiert und vor allem Wert auf die Förderung von Nachwuchsprojekten legt. Das Engagement soll sich über mehrere Jahre erstrecken.