Hamburg. Stefan Orth ließ Vorsicht walten. Bloß nicht zu forsch wollte der Präsident des FC St. Pauli den Spielplan für die neue Zweitliga-Saison kommentieren. „Wir haben vor keinem Gegner Angst“, sagte der 47-Jährige verhalten, nachdem er auf die drei ersten Begegnungen gegen den FC Ingolstadt(H), den VfR Aalen (A) und den SV Sandhausen (H) angesprochen worden war. Vor einem Jahr hatte Orth den damaligen Trainer Michael Frontzeck verärgert, in dem er vor dem Start gegen 1860 München (1:0) öffentlich auf einen „deutlichen Sieg“ getippt hatte.

Trainer Roland Vrabec, bekannt für seine klaren Aussagen, hat die Rolle als Spitzenteam indes bereits angenommen. „In den ersten drei Partien gehen wir als Favorit ins Spiel. Da sind wir gleich gefordert, uns gegen diese Teams durchzusetzen. Das ist auch unser Anspruch“, sagte der Coach offensiv. Neun Punkte zum Auftakt, das wäre sogar ein besserer Start als in der Aufstiegssaison 2009/10, als zwei Siege und ein Remis gelangen.

Gegner Ingolstadt, der am ersten August-Wochenende ans Millerntor kommt, ist als Auftaktgast bereits ein bekanntes Gesicht. Schon 2011 startete St. Pauli beim Spiel auf neutralem Boden in Lübeck mit einem 2:0-Erfolg über die Bayern ins Spieljahr, 2012 gab es gegen die Schanzer beim ersten Heimspiel ein 1:1-Remis. „Ich freue mich, die Saison am Millerntor zu beginnen. Ingolstadt ist ein schwerer Gegner, der sich viel vorgenommen und gut verstärkt hat, aber wir haben bereits gute Erfahrungen mit ihnen zum Saisonauftakt machen können“, sagte Torhüter Philipp Tschauner. Weil nach dem Trio mit Greuther Fürth und 1860 München die ersten Topteams der Liga warten, glaubt Vrabec an eine frühe Standortbestimmung. „Danach werden wir schnell wissen, wo wir stehen.“

Eine mögliche Aufstiegsfeier der Kiezkicker könnte am 24. Mai 2015 am Böllenfalltor in Darmstadt steigen. Der letzte Heimauftritt findet eine Woche zuvor gegen den VfL Bochum statt.

Auf den Trikots der Hamburger wird in der kommenden Saison der Schriftzug der Telekom-Tochter Congstar stehen. Der Kölner Mobilfunkanbieter, der schon von 2006 bis 2009 Hauptsponsor war, hat mit St. Pauli einen Dreijahresvertrag abgeschlossen. Der Club soll dafür rund fünf Millionen Euro kassieren.