Der lange verletzte Spieler trainiert beim FC St. Pauli wieder mit

Hamburg. Kein Stöhnen, kein schmerzverzerrtes Gesicht. Dennis Daube lächelt einfach, wenn in diesen Tagen beim FC St. Pauli die Konditionseinheiten der Saisonvorbereitung laufen. „Es ist ein wunderschönes Gefühl, wieder mit den Jungs auf dem Rasen zu sein“, sagt Daube. „Die ersten schweren Beine und Muskelkater habe ich zwar, aber in diesen Momenten denke ich einfach nur zurück an die vergangenen Monate, in denen ich darüber froh gewesen wäre“, erzählt der 24-Jährige: „Ich werde sicher nicht jammern.“

Lange musste Daube darauf warten, wieder als Fußballprofi arbeiten zu können. Im Testspiel gegen den Eckernförder SV hatte er beim 15:0-Sieg am Sonnabend eine Hälfte lang im defensiven Mittelfeld als Sechser einen engagierten Saisoneinstand gegeben. Einen Tag später gegen den TuS Holstein Quickborn pausierte er. Trainer Roland Vrabec erklärte, man wolle Daube langsam wieder heranführen.

Seine Leidensgeschichte beim Kiezclub ist beispiellos. Eine Knöchelverletzung 2009, ein Mittelfußbruch 2010 und ein Außenbandanriss im Knie 2011 bremsten den Werdegang und brachten Daube den Ruf des „ewigen Talents“ ein. Im Frühjahr 2013 reüssierte der Profi und erkämpfte sich zwischenzeitlich einen Stammplatz.

Die folgende Saison sollte sein Jahr werden - doch wieder einmal kam alles anders. Ein Jahr ist es nun her, als sich Daube erneut einen Außenbandanriss im Knie zuzog. Sechs Wochen Pause hatten die Ärzte prognostiziert, doch ehe diese überstanden waren, stoppte Daube eine Folgeverletzung. 12 bis 14 Wochen Reha, lautete die bittere Diagnose. „Das war schon krass, da ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Meine Familie und Freunde haben mir aber durch diese schwere Zeit geholfen“, blickt Daube zurück.

Im Winter unternahm Daube den nächsten Anlauf – und schaffte es tatsächlich auf den Platz. Am 15. Februar stand er in der Regionalliga Nord im Derby gegen den HSV II für St. Paulis U23 90 Minuten auf dem Feld und erzielte beim 2:0-Sieg einen Treffer. Keine zehn Tage später jedoch sorgte eine schwere Fußprellung für das jähe Ende der Comeback-Träume. Die Saison war für Daube beendet, er sollte ohne Zweitliga-Einsatz bleiben.

Der Verein gab ihm dennoch einen neuen Vertrag über ein Jahr. Nun will Daube zurückzahlen. „Mein erstes Ziel ist, gesund zu bleiben. Dann wird irgendwann meine Chance kommen und die möchte ich nutzen.“

Im Werben um Bielefelds Stürmer Fabian Klos hat sich der FC St. Pauli erneut eine Absage eingehandelt. Arminia-Sportchef Samir Arabi erklärte im „Kicker“: „Klos wird definitiv nicht wechseln. Herr Vrabec sollte schnell auf einen Plan B zurückgreifen.“