Hamburg. Im November 2011 war Stephan H. vom Amtsgericht Hamburg zu einer Geldstrafe von 12.000 Euro verurteilt worden. Der damals 44-Jährige hatte beim Bundesligaspiel des FC St. Pauli gegen Schalke 04 am 1. April 2011 kurz vor Ende des Spiels einen vollen Bierbecher auf Schiedsrichterassistent Thorsten Schiffner geworfen und so den Abbruch des Spiels herbeigeführt. Mehr als drei Jahre später kommt es am 17. Juni nun vor dem Landgericht zum Berufungsverfahren. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch der Angeklagte hatten Berufung eingelegt.

Der Club musste wegen des Vorfalls das erste Heimspiel der Zweitligasaison 2011/12 in Lübeck auf neutralem Boden austragen. Den Schaden bezifferten die Verantwortlichen damals auf rund 400.000 Euro, weshalb sich St. Pauli zivilrechtliche Schritte gegen Stephan H. vorbehielt. Doch auch in diesem Fall ist bis heute nicht entschieden worden. Der Verein, der in das Berufungsverfahren nicht involviert ist, will weiter abwarten und erst nach dem neuerlichen Verfahren entscheiden, ob es zu einer Klage kommt. Die Tendenz: St. Pauli legt den Fall zu den Akten.