Hamburg. Schweißperlen hatte das Pokallos beim FC St. Pauli nicht ausgelöst, den nötigen Respekt hingegen schon. Auch wenn Regionalliga-Absteiger Optik Rathenow in der kommenden Spielzeit nur als Fünftligist in Brandenburg antritt, sind die Hamburger aufgrund ihrer jüngeren Pokalhistorie gewarnt. Seit 2006 schied der Kiezclub fünfmal in Runde eins, dreimal in Runde zwei aus. „Unser Anspruch muss es sein, die nächste Runde zu erreichen“, sagt Rachid Azzouzi. Denn für den Sportchef geht es in der Partie um rund 800.000 Euro.

Nach Abendblatt-Informationen hat das Präsidium Azzouzi eine Erhöhung des Spieleretats für die neue Saison um zehn Prozent in Aussicht gestellt. Die Bedingung: St. Pauli muss anders als im Vorjahr (0:1 gegen Drittligist Preußen Münster) mindestens die zweite Runde des DFB-Pokals erreichen. Dies würde dem Verein zusätzlich rund 250.000 Euro Prämien bescheren.

Geld, das Azzouzi gut gebrauchen kann. Denn die Suche nach einem erfahrenen und torgefährlichen Angreifer wird für St. Paulis Einkäufer möglicherweise kostspielig. Der ablösefreie Cottbuser Marco Stiepermann entschied sich gegen St. Pauli und für einen Wechsel zu Greuther Fürth, Aues Torjäger Jakub Sylvestr (15 Treffer) wird für 1,5 Millionen Euro zum 1. FC Nürnberg transferiert. Wunschkandidat Azzouzis ist nun Bielefelds Fabian Klos (Abendblatt berichtete). Offiziell erklärt Zweitliga-Absteiger Arminia zwar, man wolle um Torjäger Klos herum eine neue Mannschaft aufbauen. Doch der 26-Jährige strebt den nächsten Karriereschritt an, will wohl nicht noch einmal zurück in die Dritte Liga.

Sein Vertrag bei den Ostwestfalen läuft bis 2016 (Marktwert 800.000 Euro), weshalb St. Pauli wohl tief in die Tasche greifen müsste. „Ablösesummen von 750.000 Euro oder einer Million können wir nicht zahlen“, erklärt Azzouzi, „aber wir sind auch nicht das Armenhaus der Liga. Wir haben mit dieser Stadt, dem Stadion und dem Team einiges zu bieten.“ Bereits mehrere Zweitligisten haben sich nach Klos erkundigt, darunter auch der FC St. Pauli.

Mit neun Toren hatte der wuchtige 1,94-Meter-Stürmer auf sich aufmerksam gemacht. Wie das Abendblatt aus dem Umfeld des Profis erfuhr, wäre Klos einem Wechsel ans Millerntor zumindest nicht abgeneigt.