Der 23 Jahre alte Linksverteidiger kommt vom VfR Aalen. Wechselt Florian Kringe in die USA?

Hamburg. Sie mussten ordentlich Überzeugungsarbeit leisten. Dass Daniel Buballa am Mittwochnachmittag einen Vertrag beim FC St. Pauli unterschrieb, war noch vor wenigen Tagen keineswegs absehbar. Zwar dürfte sich der Linksverteidiger des VfR Aalen vom Interesse der Hamburger geschmeichelt gefühlt haben, doch hatten sich ihm auch zahlreiche andere Optionen geboten. Neben St. Pauli sollen auch die deutlich finanzkräftigeren Clubs Greuther Fürth, 1. FC Kaiserslautern, FC Ingolstadt und Eintracht Braunschweig um den 23-Jährigen gebuhlt haben (Abendblatt berichtete). „Daniel ist ein sehr schneller, dynamischer und aggressiver Spieler, der durch seine Leistung einige Vereine auf sich aufmerksam gemacht hat“, sagt St. Paulis Sportchef Rachid Azzouzi.

Talent Buballa, der mit Aalen vor eineinhalb Wochen in Hamburg mit 3:0 triumphierte, sah am Millerntor das beste Gesamtpaket. „Für mich war das eine rein sportliche Entscheidung“, bestätigte Buballa, der aufgrund seines auslaufenden Vertrags ablösefrei ist. „St. Pauli hat eine junge, talentierte Mannschaft, in der ich möglichst viel Einsatzzeit bekommen kann.“ Tatsächlich soll Buballa, dessen Vertrag bis zum 30. Juni 2017 läuft, in der neuen Saison eine tragende Rolle im Team spielen und die linke Abwehrseite stärken. Dort hatte Trainer Roland Vrabec zuletzt mehrfach rotiert. Marcel Halstenberg, der den Posten über weite Strecken der Saison bekleidete, soll in Zukunft als Innenverteidiger oder im Mittelfeld auflaufen, Philipp Ziereis konnte auf der rechten Abwehrseite nicht nachhaltig überzeugen. So könnte Stammkraft Sebastian Schachten auf der rechten, Buballa auf der linken Außenbahn verteidigen. Das ist der Plan.

Vrabec kennt den 1,87 Meter großen Profi bereits aus seiner Mainzer Zeit. 2011, als er dort Co-Trainer der zweiten Mannschaft war, spielte auch Buballa für die Zweitvertretung der 05er. In dieser Saison kam er in 32 Spielen zum Einsatz, lief 30-mal von Beginn an auf. Buballa war der Wunschspieler der Hamburger für diese Position. Von einer Verpflichtung der beiden Cottbuser Alexander Bittroff und Julian Börner hat der Club nun Abstand genommen. Für die Innenverteidigung ist der ablösefreie Fürther Mergim Mavraj, 27, ein heißer Kandidat. Doch auch hier hat die wohlhabende Konkurrenz ebenfalls die Fühler ausgestreckt.

Noch keinen neuen Kontrakt für die kommende Spielzeit hat indes Florian Kringe. Dem Mittelfeld-Routinier liegt bereits ein unterschriftsreifer Vertrag des FC St. Pauli vor, Kringe hat sich jedoch noch Bedenkzeit erbeten. Kiez oder Kalifornien – so lautet sein Gedankenspiel. Der 31-Jährige liebäugelt mit einem Engagement in den USA. Sein Traum: in der Major League Soccer (MLS) im Golden State an der Küste kicken. Der passionierte Surfer, der auch im Sommerurlaub zwischen Los Angeles und San Diego auf dem Brett unterwegs sein wird, will jedoch bald eine Entscheidung treffen. Möglicherweise sogar noch vor dem Saisonfinale am Sonntag gegen Aue.