St. Paulis Stammtorwart hofft auf sein Comeback am Sonntag in Köln. Buchtmann fällt aus

Hamburg. Ganz offensichtlich hatte Philipp Tschauner am Tag der Arbeit seine helle Freude daran, sich den vergleichsweise zahlreichen Trainingskiebitzen im Vollbesitz seiner Kräfte zu präsentieren. Gerade einmal drei Wochen ist es an diesem Freitag her, dass der Stammtorwart des FC St. Pauli im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern (2:3) verletzt ausgewechselt werden musste. Am Sonntag nun dürfte es im letzten Auswärtsspiel der Saison beim 1. FC Köln zu einem unerwartet frühen Comeback kommen.

„Ich fahre auf jeden Fall mit nach Köln. Wenn ich mich am Sonntag gut fühle, will ich auch spielen. Falls es mir nicht so gut geht, setze ich mich natürlich auf die Bank“, sagte Tschauner am Donnerstag und räumte dabei ein, mehr als sonst in seinen Körper hineinzuhorchen. „Seit zwei Tagen ist er wieder voll im Mannschaftstraining, nachdem wir vorher schon torwartspezifische Übungen gemacht haben. Es sind bei ihm keine Hemmungen mehr zu erkennen“, sagte auch St. Paulis Torwarttrainer Mathias Hain.

„Bei mir war die Bizepssehne am Knochenansatz aus dem Sehnenkanal gesprungen, um es einmal laienhaft auszudrücken“, erläuterte Tschauner noch einmal seine Verletzung und deutete mit dem rechten Zeigefinger auf die entsprechende Stelle im vorderen Bereich seiner linken Schulter. „Wenn die Sehne sofort wieder in den Kanal springt, ist es kein Problem. Wenn nicht, dann gibt es ein kleines Trauma. So war es jetzt bei mir. Als ich nach der ersten Behandlung auf dem Platz noch einen harten Schuss von Mo Idrissou abgewehrt habe, ging es nicht mehr“, berichtete der 28-Jährige.

Nur zwei Spiele seines Teams musste er danach als Zuschauer erleben: das 1:1 in Cottbus und das 0:3 gegen den VfR Aalen. „Vor dem Fernseher ist es nicht ganz so schlimm wie im eigenen Stadion“, sagt Tschauner, der auf dem Platz fast durchgehend lautstarke Anweisungen gibt und dabei zumindest das Gefühl hat, seine Kollegen zu erreichen. Von der Tribüne aus verhallten seine Rufe ungehört.

Allein deshalb brennt St. Paulis Stammtorwart darauf, auch im Punktspiel auf seinen Arbeitsplatz zwischen den Pfosten zurückzukehren. „Nach der Heimniederlage gegen Aalen müssen wir Wiedergutmachung betreiben. Das war ein richtig schlechtes Spiel von uns. Aber die Kölner werden uns sicher nichts schenken. Sie bekommen ja am Sonntag die Meisterschale der Zweiten Liga. Das wird sie zusätzlich motivieren“, prognostiziert Tschauner.

Fehlen wird in Köln Mittelfeldspieler Christopher Buchtmann wegen einer Knochenhautentzündung im rechten Fuß, der früher schon einmal operiert worden ist.