Mehr als ein halbes Jahr musste der Mittelfeldspieler auf ein Erfolgserlebnis warten. Gegen den SV Sandhausen war es mit seinem Siegtreffer zum 3:2 dann soweit. Warum ausgerechnet diese drei Punkte so wichtig sind.

Hamburg. Ein wenig schmunzeln musste Marc Rzatkowski ja doch, als er sein Tor zum 3:2-Sieg des FC St. Pauli beim SV Sandhausen am vergangenen Sonnabend noch einmal so beschrieb: „Ich habe den Ball souverän ins rechte untere Eck geschoben.“ Der Mittelfeldspieler wusste dabei selbst am besten, dass er in der bewussten Szene kaum eine andere Option hatte, als mit einem langen Schritt, fast grätschend das Spielgerät in Richtung des gegnerischen Tores zu befördern.

Mit dem Abstand von einigen Tagen spielt es ohnehin keine große Rolle mehr, wie der Treffer zustande kam. „Ich freue mich darüber, dass es ein wichtiges Tor war“, sagt Rzatkowski, der seit seinem ersten Punktspieltreffer für St. Pauli am siebten Spieltag beim 2:1 gegen Frankfurt mehr als ein halbes Jahr auf ein weiteres Erfolgserlebnis dieser Art hatte warten müssen. „Es ist doch viel wichtiger, dass wir als Mannschaft erfolgreich sind“, sagt der nur 1,72 Meter große, aber aufgrund seiner blonden Haartracht durchaus auffällige Profi und spricht damit ganz im Sinne seines Trainer Roland Vrabec. Und doch war dieses Siegtor in Sandhausen ein deutliches Signal Rzatkowskis, dass er wieder da ist und mit ihm auch in den verbleibenden fünf Spielen gerechnet werden muss. Das war zuletzt kaum der Fall. Die ersten 24 Saisonspiele hatte er ausnahmslos bestritten, ehe der 24-Jährige in der Partie in Düsseldorf (2:0) eine Gelbsperre absitzen musste. In dieser Zeit wirkte er zudem körperlich und mental müde. Hatte er lange Zeit mit seinen fußballtechnischen Fähigkeiten und flinken Bewegungen die Gegenspieler düpiert und Fouls provoziert, so häuften sich plötzlich unnötige Ballverluste und ungenaue Zuspiele.

„Es ist normal, in einer langen Saison Höhen und Tiefen zu durchleben. Aber in Sandhausen habe ich mich wieder deutlich besser gefühlt“, sagt Rzatkowski. Das Erlebnis, ein Auswärtsspiel gewonnen zu haben, in dem man durch krasse Fehler zweimal zurücklag, könne eine besonders positive Nachwirkung für den Rest der Saison haben: „So eine gemeinsame Erfahrung schweißt ein junges Team zusammen.“