Entscheidendes Manko im Spitzenkampf: Der FC St. Pauli hat keinen treffsicheren Stürmer

Hamburg. Was haben Paderborns Angreifer Mahir Saglik und die vier nominellen Stürmer des FC St. Pauli gemeinsam? Sie haben in der aktuellen Zweitliga-Saison zwölf Tore erzielt. Allerdings muss man die Treffer der St. Paulianer Christopher Nöthe, John Verhoek (je vier), Lennart Thy (drei) und Michael Gregoritsch (ein Tor) schon addieren, um auf den Wert zu kommen, den der frühere Kiezkicker Saglik in seinen bisher absolvierten 22 Spielen erzielen konnte. Allein drei davon gelangen ihm ausgerechnet bei den beiden Siegen seiner Paderborner gegen den FC St. Pauli, also beim 2:1 im vergangenen Oktober am Millerntor und beim 3:0 am Dienstagabend in der heimischen Benteler-Arena.

Die Tatsache, dass der FC St. Pauli in dieser Saison über keinen einzigen Stürmer verfügt, der wenigstens halbwegs zuverlässig Tore erzielt, dürfte am Ende das entscheidende Manko im Kampf um einen Aufstiegsplatz sein. Nicht nur der SC Paderborn sondern sämtliche Konkurrenzteams des FC St. Pauli um einen Spitzenplatz verfügen über zumindest einen Angreifer, der mehr Tore erzielt hat als Nöthe, Verhoek und Co.

Trainer Roland Vrabec hat mittlerweile in allen möglichen Kombinationen seine vier Sturmspitzen ins Rennen geschickt. Jeder von ihnen hat schon Erfahrungen in der Startelf, als „Joker“, aber auch mit einem Platz auf der Tribüne gesammelt. Die vielfach und durchaus auch zu recht gelobte Ausgeglichenheit im Kader des FC St. Pauli hat insbesondere im Sturm allerdings nur dazu geführt, dass sich kein Spieler so in den Vordergrund spielen konnte, dass er als feste Größe bezeichnet werden kann.

So wird es bis zum Saisonende wohl dabei bleiben, dass der offensive Mittelfeldspieler Fin Bartels mit bisher sieben Saisontreffern torgefährlichster Akteur seines Teams bleiben wird. Teilweise war der 27-Jährige von Trainer Vrabec zwar auch im Sturm eingesetzt worden, doch dies war nur eine Konsequenz aus den überwiegend wenig überzeugenden Leistungen der nominellen Angreifer. Zudem fällt Bartels vorerst weiter wegen einer Fissur der Kniescheibe aus. Am Freitagabend (18.30 Uhr) müssen es im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Greuther Fürth also wieder Nöthe, Verhoek, Thy oder Gregoritsch versuchen, einen Treffer zu erzielen. Dafür muss allerdings zwingend ein Wert besser sein als am Dienstag beim 0:3 in Paderborn. In der Spielstatistik stand dort für den FC St. Pauli unter der Rubrik „Schüsse auf das Tor“ eine „Null“.