Düsseldorf. Wieder Ärger um St. Paulis Mannschaftsbus: Nach den Steinattacken in Dresden wurde das Gefährt der Hamburger diesmal Opfer von Graffiti-Schmierereien. HSV-Fans hatten in der Nacht von Freitag auf Sonnabend einen rund drei Meter langen „HSV“-Schriftzug auf die Seite des Busses gesprüht. Dieser befand sich da noch auf dem Gelände des Reiseunternehmens Bösche in Rahlstedt.

Gebrandmarkt musste der Bus nach Düsseldorf reisen, wo er am Flughafen die Mannschaft empfing. Doch dann zeigte sich St. Pauli wieder einmal von seiner kreativen Seite. Ein Spieler hatte ein Foto des Schriftzuges an den früheren Publikumsliebling Benedikt Pliquett (Sturm Graz) geschickt. Der Torhüter, der in St. Paulis Fanszene tief verwurzelt ist, setzte prompt alle Hebel in Bewegung und stellte Kontakt zu einem Graffiti-Künstler in Köln her. Dieser sagte zu und half in Düsseldorf bei der raschen Umgestaltung. „Früher hätte ich das ja selbst gemacht“, sagte St. Paulis Retter Pliquett.

Als der Bus das Team in Düsseldorf zur Esprit-Arena brachte, war der HSV-Schriftzug bereits mit einem „1:0“ und dem Datum 16. 02. 2011 versehen – dem Tag, als der FC St. Pauli in der Bundesliga das Stadtderby gegen die Hamburger gewonnen hatte.

Erst vor drei Wochen waren zwei Scheiben des Totenkopf-Gefährts bei Attacken von Dynamo-Chaoten zerstört worden. Nun wurde der Bus erneut zur Zielscheibe. Ein Foto der Umgestaltung, das Pliquett bei Facebook und Instagram veröffentlicht hatte, verbreitete sich noch während der Partie tausendfach.