St. Paulis Mittelfeldstratege kehrt am Sonntag in Dresden nach seiner Gelbsperre ins Team zurück

Hamburg. Zweimal musste der FC St. Pauli in dieser Saison ohne Christopher Buchtmann auskommen, zweimal ging das jeweilige Heimspiel – gegen Paderborn (1:2) und am vergangenen Sonnabend gegen Bochum (0:1) – verloren. In beiden Partien fehlte es den St. Paulianern an spielerischer Qualität, um einen defensiv gut organisierten Gegner zu bezwingen. Es ist sicher übertrieben, diese Heimniederlagen allein am Fehlen Buchtmanns festzumachen, schließlich hat der FC St. Pauli auch mit ihm fünf Partien verloren.

Andererseits hat der 21-Jährige in dieser Spielzeit maßgeblichen Anteil an dem spielerischen Aufschwung gegenüber der vorigen Saison. Seit der Mann mit der Nummer zehn nicht mehr auf der „Zehner“-Position, zentral offensiv im Mittelfeld, sondern als „Sechser“ zentral defensiv spielt, ist Buchtmann zum Strategen des St.-Pauli-Spiels gereift. Bei gegnerischem Ballbesitz schlüpft er in die Rolle des Abräumers, der keinen Zweikampf scheut und dabei auch Fouls riskiert. Zehn Gelbe Karten hat er gesammelt, daher war er in den beiden Heimspielen gesperrt. „Es war am Sonnabend nicht schön, von der Südtribüne aus mitzuerleben, wie wir uns gegen Bochum schwer getan haben, zu Torchancen zu kommen“, sagt Buchtmann. „Natürlich hätte ich gern mitgeholfen und vielleicht auch ein Zeichen gesetzt. Man hätte auch dem Schiedsrichter etwas sagen sollen. Zum Beispiel, dass der Torschütze Eyjolfsson nach seinem dritten harten Foul auch mal Gelb verdient gehabt hätte.“

Inzwischen bekommt auch Buchtmann zu spüren, dass die gegnerischen Teams ihn als Lenker des St.-Pauli-Spiels ausgemacht haben und zu bekämpfen versuchen. „In Bielefeld ist Patrick Schönfeld die ganze Zeit hinter mir hergerannt“, berichtet Buchtmann. Dennoch konnte er den perfekten Pass zum zwischenzeitlichen 2:0 auf Stürmer Christopher Nöthe spielen.

Viel verspricht sich Buchtmann auch vom Zusammenspiel im Mittelfeld mit dem in der Winterpause von Werder Bremen gekommenen Tom Trybull, der ihn gegen Bochum als „Sechser“ vertrat, aber sonst für die linke Halbposition vorgesehen ist. „Ich verstehe mich auf dem Platz und auch außerhalb mit Tom sehr gut. Es wäre bestimmt eine gute Variante, wenn wir während des Spiels immer mal wieder unsere Positionen tauschen und es so dem Gegner schwerer machen.“

Am Sonntag in Dresden erwartet er ein emotionales Spiel. „Die Fans werden Alarm machen, und Dynamo wird richtig Gas geben, weil das Team im Abstiegskampf unter Druck steht. Unser Ziel muss es sein, in den ersten zehn Minuten dagegenzuhalten und dann unser Spiel aufzuziehen. Es wird unserem Passspiel zugute kommen, dass in dieser Woche ein neuer Rasen im Dresdner Stadion verlegt worden ist.“