Der FC St. Pauli gewann am Dienstagabend das doch noch kurzfristig angesetzte Testspiel gegen den Hamburger Regionalligisten SC Victoria deutlich mit 8:1.

Hamburg. Michael Gregoritsch strotzte vor Selbstvertrauen. Zielstrebig schnappte sich St. Paulis Stürmer den Ball und versenkte vom Elfmeterpunkt millimetergenau ins rechte untere Eck. Es war die 45. Minute im kurzfristig anberaumten Testspiel am Dienstagabend auf dem Trainingsgelände der Kiezkicker gegen den Regionalligisten SC Victoria. Zuvor hatte Gregoritsch bereits per Kopf (27.) getroffen und beim 8:1 (5:1)-Sieg einen weiteren Elfmeter rausgeholt. Die Partie sollte ursprünglich im Stadion Hoheluft ausgetragen werden, musste jedoch wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt werden. Kurzfristig hatten sich beide Clubs entschieden, an der Kollaustraße anzutreten. In einer munteren Begegnung mit vier Foulelfmetern erzielten Lennart Thy (40./41. FE), Christopher Buchtmann (15.), John Verhoek (59.), Christopher Nöthe (78./FE) und Florian Kringe (87). die weiteren Treffer für St. Pauli. Steven Lindener hatte Victoria zuvor sogar in Führung gebracht (11.). Conrad Azong vergab zudem einen Strafstoß (51.) für die Gäste.

Der enorme Konkurrenzkampf im Team von Trainer Roland Vrabec wurde auch bei diesem Test deutlich. Auf fast allen Positionen laufen heiße Duelle. Weil Toptorjäger Fin Bartels (sechs Saisontore) im Sturm seinen Platz sicher hat, müssen sich vorne gleich vier Anwärter um den noch freien Posten neben Bartels streiten. Während Lennart Thy eher Außenseiterchancen besitzt, ist das Rennen zwischen dem zuvor lange verletzten John Verhoek, Christopher Nöthe und Michael Gregoritsch noch offen. Im Trainingslager in Belek konnte Gregoritsch mit zwei Treffern gegen Bayern Münchens U23 (3:1) bereits vorlegen, während Verhoek und Nöthe leer ausgingen. Gegen Victoria hinterließ Gregoritsch mit seinem Doppelpack erneut einen starken Eindruck, auch Verhoek zeigte sich präsent. Einzig Nöthe brauchte einen Strafstoß, um ein Erfolgserlebnis feiern zu dürfen, wirkte ansonsten glücklos. „Als Stürmer ist es immer am besten, wenn man Tore schießt. Das ist gut fürs Selbstvertrauen“, sieht sich der erst 19 Jahre alte Gregoritsch nun in einer guten Position. In der Hinrunde war der Österreicher nur auf sieben Einsätze gekommen, davon einmal von Beginn an. „Mehr Spiele machen, mehr Anteil am Erfolg der Mannschaft haben“, so formuliert er für die Rückserie seine Ziele.

Gregoritsch will sich nicht festlegen

Zehn Tore, so hatten Verhoek und Nöthe unisono erklärt, sollen am Ende jeweils auf dem Konto der beiden Angreifer stehen. Auf eine solche Zahl will sich Herausforderer Gregoritsch nicht festlegen. „Ich wünsche ihnen, dass sie das erreichen, und am liebsten wäre es mir, wenn ich all diese Tore für sie auflege“, sagt der U21-Nationalspieler: „Der Konkurrenzkampf pusht uns derzeit zu neuen Höchstleistungen“, berichtet Gregoritsch und weckt damit Hoffnungen auf eine torreichere Rückserie. Größtes Manko der St. Paulianer war zuletzt die Abschlussschwäche, daran hat Vrabec das Team in der Vorbereitung intensiv arbeiten lassen.

Trotz bislang wenig Einsatzzeit will Gregoritsch den Weg am Millerntor unbedingt weitergehen. Im Sommer läuft das Leihgeschäft mit 1899 Hoffenheim aus, Sportchef Rachid Azzouzi besitzt jedoch eine Kaufoption. Wenn es nach dem Österreicher geht, kann Azzouzi diese so schnell wie möglich ziehen. „Ich hoffe sehr, dass ich mich hier empfehlen und bleiben kann.“

1. Halbzeit: Himmelmann – Nehrig, Ziereis, Gonther, Schachten – Buchtmann – Trybull, Rzatkowski – Bartels – Thy, Gregoritsch

2. Halbzeit: Heerwagen – Schindler, Mohr, Gonther (71. Choi), Kalla – Kringe – Daube, Kurt – Maier – Nöthe, Verhoek