Der FC St. Pauli fliegt in die türkische Sonne. Fabian Boll muss krank zu Hause bleiben

Belek. Vom Hamburger Regen in die Sonne am Mittelmeer: Nach einem gut dreistündigen Flug landete die Zweitligamannschaft des FC St. Pauli am Freitagnachmittag um 14.31 Uhr Ortszeit bei rund 19 Grad Celsius im Schatten auf dem Flughafen von Antalya an der türkischen Riviera. Per Bus ging es dann in die Fünfsterneherberge Cornelia Diamond in Belek. Bis zum nächsten Sonnabend wird die Mannschaft von Trainer Roland Vrabec hier logieren und sich auf dem zu einem 200.000 Quadratmeter großen Anwesen gehörenden Trainingsplatz auf die verbleibenden 15 Saisonspiele in der Zweiten Liga vorbereiten.

Kurz vor dem Abflug in Fuhlsbüttel hatte sich allerdings Kapitän Fabian Boll abgemeldet. Ein Magen-Darm-Infekt zwang ihn, vorerst zu Hause zu bleiben. Für den 34 Jahre alten Boll ist dieser Ausfall ein schwerer Rückschlag bei seinem Plan, sich nach einem auskurierten Innenbandriss im Knie wieder an das Team heranzukämpfen. Seit dem 29. September, als er im Auswärtsspiel in Ingolstadt die Verletzung erlitten hatte, konnte er kein Spiel mehr bestreiten. Erst am 6. Januar war er wieder voll ins Mannschaftstraining eingestiegen und hatte sich vorgenommen, sich wieder in die für einen Zweitliga-Einsatz notwendige Verfassung zu bringen. Dabei sollte das Trainingslager eine zentrale Rolle spielen.

„Es ist schade, dass Boller nicht mitkommen konnte. Er hat sich in den vergangenen zwei Wochen gut reingearbeitet“, sagte Sportchef Rachid Azzouzi. „Wir hoffen nun, dass er schnell gesund wird und in den kommenden Tagen noch nachreisen kann.“

Alle anderen 24 Spieler des Profikaders sowie die U19-Talente Mitja Bieren (Torwart), Nico Empen und Kyong Rok Choi hatten sich pünktlich um 8Uhr morgens am Terminal in Fuhlsbüttel eingefunden. In dem mit vielen Hobbygolfern besetzten Urlaubsflieger von SunExpress hatten gerade die größer gewachsenen Spieler wie Philipp Tschauner, Sebastian Schachten und auch Philipp Heerwagen arg mit den kurzen Sitzabständen zu kämpfen. Damit sie sich wieder lockern, schickte Trainer Vrabec die Spieler noch am frühen Abend zu einer kurzen Einheit auf den Trainingsplatz.

Neben dem FC St. Pauli absolvieren in diesen Tagen zwölf weitere Zweitliga-Mannschaften ihr Trainingslager in Belek oder nahe gelegenen Orten. Dabei könnten die dienstälteren Profis durchaus den einen oder anderen Mitspieler früherer Jahre treffen, wenn sie denn angesichts des engen Zeitplans überhaupt Gelegenheit dazu erhalten. Jedenfalls sind Matthias Lehmann mit dem 1. FC Köln und Rouwen Hennings mit dem Karlsruher SC vor Ort. Eine Begegnung mit Moritz Volz wird es sicher geben, wenn der FC St. Pauli am kommenden Mittwoch sein Testspiel gegen 1860 München bestreitet.

Auch der im Spätsommer vom Millerntor zu Sturm Graz gewechselte Torwart Benedikt Pliquett wird sich vom kommenden Dienstag an mit seiner neuen Mannschaft in Belek aufhalten.