St. Paulis Planung für das letzte Testspiel der Wintervorbereitung erweist sich als problematisch

Hamburg. Der Termin steht seit Langem fest. Am 2. Februar, also genau eine Woche vor dem ersten Zweitliga-Punktspiel des FC St. Pauli im Jahr 2014 bei Arminia Bielefeld, soll die Mannschaft von Trainer Roland Vrabec die Generalprobe gegen einen sportlich adäquaten Gegner bestreiten. Gut eine Woche nach Ende des Trainingslagers in Belek (17. bis 25. Januar) soll sich das Team wie üblich einem letzten Härtetest unterziehen.

Doch auch rund drei Wochen vor diesem Termin steht weder fest, gegen wen der FC St. Pauli antreten wird, noch wo diese Partie stattfinden wird. „Es gibt drei Optionen“, sagt Teammanager Christian Bönig, der auch für die Planung der Testspiele verantwortlich ist. Dabei hat er allerdings mit erheblichen Problemen zu kämpfen. Da die Erste Bundesliga zwei Wochen vor der Zweiten Liga den Spielbetrieb wieder aufnimmt und auch in den meisten anderen, infrage kommenden europäischen Spielklassen Anfang Februar Punktspiele anstehen, reduziert sich die Zahl der potenziellen Gegner erheblich. Teams aus den Nachbarländern Niederlande, Belgien, Frankreich und der Schweiz stehen ebenso nicht zur Verfügung wie Mannschaften aus England, Schottland, Spanien, Portugal, Italien, der Türkei oder Griechenland.

Allein der Betrieb der Rasenheizung kostet 2000 bis 3000 Euro am Tag

Immerhin stünden als mögliche Testspielpartner noch Clubs aus den Anrainerstaaten Dänemark, Österreich, Polen und Tschechien zur Verfügung, in deren Topligen auch erst wieder im Februar Punktspiele anstehen. Doch dabei stellt sich die Frage, ob die entstehenden Kosten durch die Spieleinnahmen zu refinanzieren sind. Teammanager Bönig und den anderen Verantwortlichen des FC St. Pauli ist dabei die negative Erfahrung des Vorjahres noch in Erinnerung. Eine Woche vor dem Zweitliga-Heimspiel gegen Energie Cottbus verloren sich beim Testspiel gegen den FC Nordsjælland gerade einmal 3741 Zuschauer im Millerntor-Stadion. Dabei war der Gegner zu jenem Zeitpunkt amtierender dänische Meister, aber eben dennoch ein eher namenloser Club ohne größere Anziehungskraft.

Angesichts dieser Erfahrung soll diesmal der letzte große Test vor dem ersten Zweitligaspiel des Jahres vorzugsweise auch gar nicht im Millerntor-Stadion stattfinden. Darüber sind sich Teammanager Bönig, Sportchef Rachid Azzouzi und auch Trainer Roland Vrabec einig. Aus sportlicher Sicht geht es darum, eine Woche vor der Partie auf der Bielefelder Alm den Charakter eines Auswärtsspiels zu simulieren. Noch schwerwiegender ist allerdings der Kostenaspekt. „Ein Spiel in unserem Millerntor-Stadion ist mit einem erheblichen finanziellen Aufwand verbunden. Zu den Kosten für den Ordnungsdienst und die Reinigung nach dem Spiel kommen zum Beispiel noch Aufwendungen für das Flutlicht und auch die Rasenheizung“, erläutert Bönig. Da das derzeit milde Wetter voraussichtlich nicht über den gesamten Winter anhalten wird, muss man damit kalkulieren, dass die Rasenheizung in Betrieb genommen werden muss. „Dies allein kostet 2000 bis 3000 Euro pro Tag. Und bei Frost muss sie auch schon ein paar Tage vor dem Spiel angestellt werden“, so Bönig.

Hinzu kommt, dass man die in den letzten Spielen 2013 schon ramponierte Rasenfläche bis zum Zweitliga-Heimspiel gegen den VfL Bochum am 15. Februar am liebsten durchgehend schonen und pflegen möchte. Ein Austausch des Rasens, der rund 100.000 Euro kostet, ist für diese Saison nicht mehr vorgesehen, sofern es sich nicht doch als dringend notwendig erweisen sollte.

Auf jeden Fall muss sich Teammanager Bönig alsbald auf einen Kompromiss einlassen und für einen Ort und Gegner des letzten Testspiels der Wintervorbereitung entscheiden.