Der nächste Gegner des FC St. Pauli entlässt Bommer nach Sturz auf Platz 17

Hamburg/Cottbus. Irgendwie kennen die Spieler vom FC St. Pauli diese Situation ja schon. Man bereitet sich auf den nächsten Gegner vor, denkt an dies und kriegt von Coach Michael Frontzeck jenes gesagt – und dann ist plötzlich alles kurzfristig hinfällig. Wie jetzt wieder: Am kommenden Montag (20.15 Uhr) empfangen die Hamburger in der Zweiten Liga Energie Cottbus, am Dienstag warfen die Lausitzer Trainer Rudi Bommer raus.

Nach Dynamo Dresden Ende August ist es schon zum zweiten Mal in dieser Saison, dass ein (Ost-)Verein montagabends mit einem neuen (oder Interims-) Übungsleiter ans Millerntor kommt. Immerhin: Gegen die Sachsen wurde 2:1 gewonnen. „Ich sehe für uns deshalb keinen Nachteil“, erklärte St. Paulis Stürmer Christopher Nöthe: „Wir müssen sowieso auf uns schauen. Ob die mit zwei oder drei Angreifern auflaufen, ist uns egal.“

Am Dienstagvormittag hatte der Verein das Vertragsverhältnis mit Bommer, das noch bis Sommer 2014 lief, im „gegenseitigen Einvernehmen“ beendet. Somit ist klar, dass Bommer eine Abfindung erhalten wird. Fest steht, dass Uwe Speidel Co-Trainer bleibt, Bommers früherer Assistent übernimmt übergangsweise das Training, bis der FC Energie einen Nachfolger gefunden hat. Dieser soll wie auch schon Bommer zuvor die Ämter des Coaches und des Sportdirektors in Personalunion vorerst bis zum Saisonende ausüben.

Die Verantwortlichen der Lausitzer hatten dem 56-Jährigen die Wende nicht mehr zugetraut. „Wir haben die Situation sehr sachlich analysiert und sind gemeinsam zu der Erkenntnis gekommen, mit einer Veränderung den Druck vom Team nehmen zu können“, so Club-Boss Ulrich Lepsch. Die Cottbuser sind bis auf Abstiegsrang 17 abgerutscht. 13 Punkte nach 13 Spieltagen sind ihr bislang schlechtester Saisonstart in der Zweiten Bundesliga.

„Am Sonnabend bin ich zu meiner Familie gefahren, habe mit ihr die Situation besprochen. Ich habe immer betont, mich nicht an einen Posten zu klammern“, erklärte Bommer auf der Club-Homepage: „Wenn ich das Gefühl habe, es geht nicht mehr, dann komme ich auf den Verein zu.“ Nach der 0:1-Heimniederlage gegen den VfL Bochum seien Verein und Bommer in den anschließenden Gesprächen übereingekommen, dass eine Trennung für den Club die beste Lösung sei. Nun hat die Suche nach dem Nachfolger begonnen. „Wir haben jetzt mehrere Gespräche mit einigen Kandidaten“, sagte Lepsch – und hofft, dass ein neuer Coach schnell gefunden wird.