Der FC St. Pauli könnte durch einen Sieg über den SV Sandhausen auf Platz drei springen. Bernd Nehrig fällt aus

Hamburg. Bunt soll es werden an diesem Freitag am Millerntor. Der FC St. Pauli und ein Aktionsbündnis haben zum Tag gegen „Homophobie und Sexismus“ aufgerufen. Transparente und Luftballons werden das Stadion vor dem Anpfiff der Partie gegen den SV Sandhausen (18.30 Uhr) schmücken. Ob das Treiben auf dem Feld anschließend ebenso bunt wird, ist hingegen fraglich. Den Kiezclub erwartet vor 28.000 Zuschauern ein äußerst defensiv ausgerichteter Gegner, der vor allem darauf aus sein wird, das zuletzt von St. Pauli gezeigte Offensivspiel zu verhindern.

Trainer Michael Frontzeck will den Schwung, den der 4:2-Sieg über Greuther Fürth gebracht hat, mit ins Spiel nehmen. Erinnerungen an die schwache Leistung im vorangegangenen Heimspiel gegen Paderborn (1:2) lässt er nicht aufkommen. Kurzum erklärte er „Paderborn“ am Donnerstag gar zum Tabuwort. Dennoch steht die Partie für einen Gegensatz zwischen Heim- und Auswärtsauftritten der Hamburger in dieser Spielzeit. Zwei Heimpleiten stehen nur einer Niederlage auf fremdem Platz gegenüber. In der Auswärtstabelle rangiert St. Pauli deshalb auf Platz vier, während man zu Hause nur Neunter ist. Mit einem Sieg am Freitag könnte das Team bei gleichzeitigem Punktverlust von Fürth erstmals seit dem 26. Februar 2012 wieder auf Relegationsplatz drei springen. „Wir haben keine Angst davor“, sagte Frontzeck mit einem Schmunzeln. „Aber wir werden unsere Ausrichtung nicht ändern. Bis zum Winter legen wir keinen Wert auf die Tabelle. Nach dem letzten Spiel des Jahres können wir uns dann darüber unterhalten“, erklärte der 49-Jährige.

Gegen Sandhausen werde man ähnlich offensiv auflaufen wie in Fürth. Auch wenn der Tabellen-15. nicht die Räume eröffnen wird, wie es Aufstiegsanwärter Fürth aufgrund des eigenen Offensivspiels tat, soll das neu formierte Mittelfeld um Marc Rzatkowski, Sebastian Maier und Fin Bartels wieder für schnellen Angriffsfußball sorgen. „Wir gehen das Spiel mit einem Hochgefühl an“, weiß der Coach, der glaubt, „dass vier Tore für die Psyche natürlich gut waren“.

Wirbelwind Maier, der zu Wochenbeginn angeschlagen pausieren musste, wird wohl erneut in der Startelf stehen. „Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht, ist sehr ballsicher und hat mit seinem rechten Fuß eine richtige Waffe“, lobte Frontzeck. Für Maier wäre es der erste Einsatz von Beginn an am Millerntor. Von seinem Traum, zu „Hells Bells“ einlaufen zu dürfen, schwärmte der 19-Jährige bereits in den vergangenen Tagen. Ersetzen muss Frontzeck indes Rechtsverteidiger Bernd Nehrig, der wegen muskulärer Probleme nicht rechtzeitig fit für die Partie wird. Doppeltorschütze Kevin Schindler wird deshalb den Platz in der Viererkette einnehmen. Ob des zuletzt starken Auftritts der Hamburger wird Frontzeck die Elf aber weitgehend unverändert lassen, weshalb auch Jan-Philipp Kalla wieder auf der defensiven Mittelfeldposition an der Seite von Christopher Buchtmann auflaufen wird.

Kapitän Kalla glaubt, dass sich die Tabelle in den kommenden drei Wochen „auseinanderziehen“ wird: „Ich hoffe, dass wir zu der Gruppe gehören, die sich weiter oben festsetzt.“

St. Pauli: Tschauner – Schindler, Thorandt, Gonther, Halstenberg – Kalla, Buchtmann – Rzatkowski, Bartels, Maier – Nöthe.

Sandhausen: Riemann – Schauerte, Olajengbesi, Hübner, Achenbach – Linsmayer, Stiefler, Ulm, Thiede – Jovanovic, Löning.

Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenbach).