Geschäftsführer Michael Meeske spricht über Vermarktungschancen, Business-Seats und den Stadionumbau beim Zweitligisten FC St. Pauli.

Hamburg. An Arbeit mangelt es Michael Meeske nicht. Der Geschäftsführer des FC St. Pauli eilt derzeit von Meeting zu Meeting. Doch Erholung ist in Sicht. In der kommenden Woche reist der 41-Jährige in den Kurzurlaub nach Bayern, um die Akkus aufzuladen. Vorher spricht Meeske mit dem Abendblatt über ...

... die neuerlichen Proteste der Anhänger beim Spiel gegen Fortuna Düsseldorf gegen zu viele Montagsspiele:

„Ich kann Aspekte der Fankritik verstehen. Gerade für diejenigen, die auswärts mit dabei sind, stellt dieser Termin am Montagabend sicher ein Hindernis dar. Aus Sicht der Sponsoren sieht es aber anders aus. Montags, Flutlicht, 20.15 Uhr am Millerntor hat einen Reiz. Es gibt eine gewisse Exklusivität und aus Vermarktungssicht dadurch einen positiven Effekt.“

... den zu Saisonbeginn prognostizierten Rückgang bei Business Seats und Separees:

„Unsere Prognosen sind so eingetroffen, wie wir uns das im Vorfeld der Saison vorgestellt haben. Unser Ziel war es, 33 Separees zu verkaufen, derzeit sind wir bei 32. Bei den verkauften Business Seats sieht es ähnlich aus. Wir haben mit 1500 kalkuliert und sind jetzt bei rund 1400 angekommen. Unsere Partner sind angetan von der jungen Mannschaft. Einige fragen schon nach einem möglichen Aufstieg, wenngleich das Ziel in dieser Saison ein anderes ist.“

… den geplanten Umbau der Nordtribüne im kommenden Sommer:

„Im November werden die nächsten Planungsschritte abgeschlossen sein. Nach dem letzten Heimspiel gegen Aue soll der Abriss beginnen. Nach gefühlt acht Jahren Baustelle freuen wir uns, wenn das Stadion endlich komplett ist.“

… die Nutzung des Stadions für Veranstaltungen fernab des Fußballs:

„Darüber werden wir uns nach der Fertigstellung der Nordtribüne konkret Gedanken machen. Man darf nicht vergessen, dass den zusätzlichen Einnahmen oft auch zusätzliche Kosten gegenüberstehen, so dass man sich überlegen sollte, was sich wirklich lohnt. Natürlich besteht in der Komplementärnutzung noch Potenzial für den Verein.“

… über die Perspektive des Vereins:

„Wir sind konkurrenzfähig. Es gibt nicht viele Zweitligisten, die so viele Einnahmen generieren. Natürlich machen wir uns Gedanken, wie man Dinge optimieren kann. Wir gehen viele kleine Schritte, um die Rahmenbedingungen zu verbessern. So steht der Umzug des Teams ins neue Funktionsgebäude an. Zudem ergeben sich abhängig vom Verlauf des Rechtsstreits mit Upsolut möglicherweise noch weitere Potenziale im Merchandisingbereich.“