St. Paulis Co-Trainer Roland Vrabec ist ein Mann klarer Worte auf und neben dem Platz

Pichl. Kein Geringerer als Jürgen Klopp war es, der 2007 für den ersten großen Karrieresprung von Roland Vrabec sorgte. Beim FSV Frankfurt trainierte Vrabec damals Klopps Sohn Marc in der U19. Offenbar überzeugend, denn prompt holte der damalige Mainzer und heutige BVB-Coach ihn in die Nachwuchsabteilung der 05er. Seit Anfang Juni gehört der 39-Jährige nun zum Trainerstab des FC St. Pauli. Dort übernahm der gebürtige Frankfurter Vrabec den Posten von Thomas Meggle als Co-Trainer.

Dabei wollte er ursprünglich bei St.Pauli die U23 als Cheftrainer coachen, jenes Team also, das nun Ex-Profi Meggle zugeteilt wurde. Bereits im Frühjahr trafen sich Vrabec und Sportchef Rachid Azzouzi zu Gesprächen. Später folgten Treffen mit Trainer Michael Frontzeck. Vrabec landete im Stab des Zweitligateams. Dort lässt sich die Zusammenarbeit mit Frontzeck und Assistent Timo Schultz äußerst harmonisch an. „Mich haben hier alle mit offenen Armen empfangen“, sagt der zweifache Familienvater. Derzeit ist er im Dauereinsatz. Zweimal am Tag leitet Vrabec die Profis auf dem Platz an, zwischendrin stehen Besprechungen mit den Kollegen an. An diesem Wochenende testet St. Pauli zudem gegen Wacker Burghausen (Sa, 16 Uhr) und den SV Grödig (So, 16 Uhr).

Eine Profilaufbahn hat Vrabec nicht vorzuweisen. Er hängte die Fußballschuhe mit 26 Jahren an den Nagel, „weil ich wusste, dass es für den Profifußball nicht reichen würde“. Autoritätsprobleme hat er dennoch keine. „Natürlich kannst du nicht gleich den Fußball-Professor raushängen lassen“, weiß Vrabec, „man muss aber deutlich machen, was umgesetzt werden soll.“ Vrabec ist ein Mann klarer Worte, liebt Geradlinigkeit.

Zwar gab selbst Frontzeck zu, Vrabec zuvor nicht persönlich gekannt zu haben. Doch der studierte Sportwissenschaftler ist kein unbeschriebenes Blatt. Als er nach Mainz wechselte, übernahm er dort die U17, später war er Chefscout, Co-Trainer der zweiten Elf und ging auch beim aktuellen Mainzer Bundesligacoach Thomas Tuchel in die Lehre. Es folgten von 2011 an zwei Jahre als Co-Trainer der U19-Nationalmannschaft unter Christian Ziege und Horst Hrubesch sowie zeitgleich ein einjähriges Engagement als Assistent bei Lokomotive Leipzig.