Der Abwehrspieler des FC St. Pauli laboriert an Folgen eines Bandscheibenvorfalls. In der vergangenen Saison absolvierte der Defensivspieler verletzungsbedingt lediglich 18 Spiele.

Hamburg. Es war ein Duell, wie er es schon hundertfach in seiner Karriere bestritten hatte. Ein hoher Ball, ein Sprung, ein Kopfball. Und doch war dieser Trainingszweikampf am 12. April für Florian Mohr kein normaler. Bei der Landung kam der Abwehrspieler des FC St. Pauli derart unglücklich auf, dass er sich eine schwere Verletzung zuzog. „Ich habe wenig später ein Taubheitsgefühl im Bein gehabt. Das war ganz schön beängstigend. Man fragt sich, was da gerade passiert“, sagt Mohr, der noch versuchte, die Einheit gemeinsam mit seinen Kollegen zu beenden. Doch sein Zustand verschlimmerte sich minütlich. Wenig später folgte die niederschmetternde Diagnose: Bandscheibenvorfall. Bereits einen Tag später lag der 28-Jährige auf dem Operationstisch. Seither kämpft der gebürtige Hamburger um den Anschluss.

Mittlerweile sieht der Defensivspieler wieder Licht am Ende des Tunnels. Nach Wochen der Reha sind inzwischen wieder Lauf- und Krafteinheiten möglich. Dazu wird er regelmäßig von Physiotherapeuten behandelt und absolviert Einheiten im Schwimmbad. Probleme bereitet der Rücken kaum noch, wenngleich die Belastung derzeit noch vorsichtig dosiert wird. Da die Probleme von der Bandscheibe ins Bein ausgestrahlt waren, fehlt es noch an Kraft. Wenn alles gut läuft, kann er bald wieder mit seinen Kollegen auf dem Platz stehen. Allerdings setze er sich dabei nicht unter Druck, sagt er. Die Ärzte sind mit dem Verlauf der Heilung sehr zufrieden. „Sie sagen, es wird zu 99 Prozent wieder alles so wie vor der Verletzung. Ich war vor zwei Wochen noch einmal beim Neurologen. Sobald die Kraft ins Bein zurückkommt, kann ich wieder loslegen. Es kann drei Tage dauern, aber auch drei Wochen. Länger aber nicht“, sagt Mohr, dessen Zeit beim FC St. Pauli bisher nicht unter einem guten Stern zu stehen scheint.

In der vergangenen Saison absolvierte der Defensivspieler verletzungsbedingt lediglich 18 Spiele („So wenig wie noch nie in meiner Laufbahn“) und erzielte dabei drei Treffer. Immer wieder warfen ihn Blessuren zurück. Meniskuseinriss im Juli 2012, Probleme an der Muskulatur und den Adduktoren bis hin zum Bandscheibenvorfall. Gerade in der Endphase der Saison, als seine Mannschaft um den Klassenverbleib kämpfte, musste er zuschauen. „Ich hoffe, dass ich jetzt mit den Verletzungen für die kommende Saison durch bin und künftig wieder ein wenig mehr Glück habe. Ich möchte einfach fit werden“, sagt Mohr, der trotz der vielen Rückschläge nicht mit dem Schicksal hadert. Es gebe schließlich viel dramatischere Beispiele, bei denen junge Profis wegen Verletzungen früh ihre Karriere beenden müssen.