Stürmer kommt ablösefrei zum FC St. Pauli. Torhüter Pliquett und Himmelmann bleiben

Hamburg. Rachid Azzouzi war kaum zu bremsen. Der Sportdirektor des FC St. Pauli herzte und umarmte so ziemlich jeden, der sich ihm in den Weg stellte. Euphorie und Erleichterung, die über Wochen von Druck, Anspannung und stetiger Sorge zurückgedrängt worden waren, durften nach dem 5:1 gegen Eintracht Braunschweig endlich herausgelassen werden, nicht nur beim Sportdirektor. Niemand hatte mit einer so schweren Saison gerechnet. "Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen", gab Trainer Michael Frontzeck zu. "So eine Saison mit solch einer jungen Mannschaft und so vielen personellen Problemen, das kann auch mal übel ausgehen." Damit die kommende Zweitliga-Saison nicht noch einmal zu einer derartigen Berg-und-Tal-Fahrt gerät, werden hinter den Kulissen längst die Fäden im Hinblick auf die neue Saison gesponnen.

Am Montag präsentierte der Verein den nächsten Neuzugang: Stürmer Christopher Nöthe, bei Azzouzis ehemaligem Club Greuther Fürth ausgemustert, kommt ablösefrei ans Millerntor. "Er hat jetzt unterschrieben, das war ja schon länger im Gespräch", sagte Azzouzi dem TV-Sender Hamburg 1. "Er passt charakterlich gut zum FC St. Pauli und wird nach seinem schwierigen Erstligajahr hochmotiviert sein." Der 25-Jährige unterschrieb einen Dreijahresvertrag.

Zudem setzt St. Pauli weiterhin auf seine bewährten Torhüter. Bei Robin Himmelmann zog der Verein eine Option auf Verlängerung des Vertrages um ein Jahr. Und auch Benedikt Pliquett unterschrieb einen neuen Vertrag bis 2014. Er geht in seine zehnte Saison.

Somit stehen bereits einige Säulen des neuen Kaders fest: 15 Profis der aktuellen Mannschaft sind mit Verträgen für die nächste Spielzeit ausgestattet, hinzu kommen neben Nöthe die beiden bereits feststehenden Neuzugänge Marc Rzatkowski und Marcel Halstenberg. Zudem ist das Engagement von Florian Kringe für mindestens ein weiteres Jahr so gut wie sicher. Trotzdem besteht weiterhin Bedarf. Vor allem in vorderster Front, gesucht wird jedoch auf allen Positionen. So ist Azzouzi auch um Fürths Bernd Nehrig bemüht. Noch am Montag telefonierte er mit dessen Berater, doch der Außenspieler scheint sich für ein anderes Angebot zu interessieren. Eine endgültige Entscheidung soll im Laufe der Woche fallen.