Schon am Dienstag will der Coach wieder das Training leiten. Für Verteidiger Avevor ist der Klassenerhalt wichtiger als die eigene Zukunftsplanung.

Hamburg. Am Sonnabend endete für St. Paulis Trainer Michael Frontzeck der unfreiwillige Aufenthalt im Krankenhaus. Nach seinem dreifachen Rippenbruch und einer Lungenoperation konnte er von seiner Ehefrau Anette wieder nach Hause geholt werden. "Mir geht es eigentlich ganz gut. Ich muss noch Schmerzmittel nehmen, aber die kann ich nach und nach absetzen", sagte Frontzeck. Bereits am Dienstagnachmittag (14.30 Uhr) will der Cheftrainer, der an diesem Montag 49 Jahre alt wird, wieder das Training seiner Zweitliga-Mannschaft leiten. Bis dahin haben die Spieler des Tabellenzwölften frei.

Frontzeck hatte sich die Verletzung am vergangenen Dienstag zugezogen, als er in einem Trainingsspiel mit Torwart Philipp Tschauner zusammengeprallt war und dessen Knie seine Rippen verletzt hatten. "Wenn ich eines aus der Sache gelernt habe, dann, dass ich zu alt zum Fußballspielen bin", sagte Frontzeck jetzt augenzwinkernd.

Unterdessen wird der Trainer in den kommenden Übungseinheiten zu entscheiden haben, ob er Christopher Avevor im nächsten Punktspiel am Ostermontag (20.15 Uhr) gegen den SC Paderborn wie in den beiden vergangenen Begegnungen gegen Jahn Regensburg (3:2) und bei Union Berlin (2:4) wieder in der Innenverteidigung oder wie meist zuvor als rechter Außenverteidiger einsetzen wird. "Ich nehme es, wie es kommt. Ich spiele auf beiden Positionen sehr gern", sagt der von Hannover 96 ausgeliehene Jungprofi. Dabei hat es ihn ganz offensichtlich gewurmt, dass er gerade in den beiden jüngsten Spielen, in denen er auf seiner eigentlichen Stammposition agieren durfte, nicht fehlerfrei blieb. "Wir haben da einige Gegentore bekommen, deshalb kann ich auch mit meiner Leistung nicht zufrieden sein", sagt Avevor.

Häufig wurde er bei den Spielen in dieser Saison von Hannovers Manager Jörg Schmadtke beobachtet. "Ich weiß vorher nicht, ob er kommt. Aber wir haben schon öfter Kontakt gehabt. Er erkundigt sich dann, wie es mir hier ergeht", berichtet Avevor. Noch steht nicht fest, ob es für ihn bei einem nur einjährigen Gastspiel bei St. Pauli bleiben wird. "Die Entscheidung liegt ja nicht allein in meiner Hand", sagt Avevor, der bei Hannover 96 noch bis Juni 2015 unter Vertrag steht. Überhaupt beschäftige er sich mit dem Thema noch gar nicht, betont er. Vielmehr habe in den verbleibenden acht Saisonspielen der Kampf um den Klassenerhalt klare Priorität für ihn. "Wir haben eine große Aufgabe zu bewältigen. Unser Ziel ist es, möglichst schnell die nötigen Punkte zu sammeln und ohne Stress die Saison zu beenden", sagt er. Keinen Hehl macht Avevor hingegen daraus, dass er sich mittelfristig in der Ersten Liga etablieren will. St. Pauli ist dabei - so oder so - eine wichtige Etappe. "Ich habe eine super Zeit hier", sagt er.