Der 28-Jährige soll Stütze des jungen Teams sein. 13 weitere Personalien sind ungeklärt

Hamburg. "Wir wollen eine Mannschaft aufbauen, die Vereinsgeschichte schreibt", hatte Rachid Azzouzi in der vergangenen Woche angekündigt. Zuvor hatte er die Verträge der Routiniers Marius Ebbers und Florian Bruns nicht mehr verlängert, um den Umbruch voranzutreiben. Am Dienstag durfte St. Paulis Sportchef Erfreulicheres überbringen: Außenverteidiger Sebastian Schachten hat seinen ebenfalls im Sommer auslaufenden Kontrakt um zwei Jahre verlängert und wird mindestens bis 2015 am Millerntor spielen.

Schachten soll im stark verjüngten Team eine tragende Rolle übernehmen. Bei Trainer Michael Frontzeck, der den 28-Jährigen bereits aus gemeinsamen Mönchengladbacher Zeiten kennt, steht er ohnehin hoch im Kurs. Fand er sich zu Saisonstart bisweilen noch auf der Bank wieder, gehörte er in allen elf Spielen unter Frontzeck zur Startformation. "Ich fühle mich beim FC St. Pauli und in der Stadt sehr wohl. Der Verein hat viel Potenzial, ich glaube, dass wir eine ganze Menge erreichen können. Daher war es für mich keine Frage, dass ich meinen Vertrag verlängere", sagte Schachten. Azzouzi schätzt nicht nur die fußballerischen Qualitäten seines Spielers. "Er passt menschlich sehr gut ins Team", lobte der frühere Bundesliga-Profi, "und er ist defensiv auf mehreren Positionen einsetzbar."

Nach Torhüter Philipp Tschauner, der im Oktober ebenfalls bis 2015 unterschrieben hatte, ist Schachten der zweite von 17 Profis, deren Zukunft über die Saison hinaus ungewiss war. Weitere Leistungsträger sollen nun folgen. Kapitän Fabian Boll und St. Pauli stehen vor einer Einigung, bei Spielmacher Christopher Buchtmann besitzt der Verein eine Option für zwei weitere Spielzeiten und wird diese ziehen. Eine Option auf Fortsetzung der Zusammenarbeit besitzt Azzouzi auch bei Joseph-Claude Gyau, der jedoch noch auf seinen Durchbruch im Team wartet. Leihspieler Patrick Funk soll und will bleiben, die Verhandlungen mit seinem Stammverein VfB Stuttgart laufen.

Ob Topstürmer Daniel Ginczek, der von Borussia Dortmund ausgeliehen ist, auch in der nächsten Saison für St. Pauli auflaufen wird, ist weiter fraglich. "Es gibt keinen neuen Stand", hielt sich der 21-Jährige zuletzt bedeckt. Ein klares Bekenntnis gibt es von ihm nicht - spätestens im März soll eine Entscheidung fallen. Zeit lassen möchte sich Hannover 96, dessen Leihverteidiger Christopher Avevor in Hamburg zum Stammspieler gereift ist. Auch Akaki Gogia (Leihspieler VfL Wolfsburg), Benedikt Pliquett, Florian Kringe, Robin Himmelmann, Marcel Andrijanic und Florian Kirschke haben noch kein Arbeitspapier über den 30. Juni hinaus.

Florian Kringe ist nach doppeltem Nasenbeinbruch erfolgreich operiert worden und soll in den kommenden Tagen mit einer Karbonmaske wieder ins Training einsteigen.