St. Paulis neuer Trainer sucht nach den erfolgreichen Tests seine Startformation gegen Paderborn. Angriffsduo könnte passé sein.

Hamburg. Nach einer intensiven Trainingswoche und zwei Auswärtsspielen binnen vier Tagen hatte Trainer Michael Frontzeck seiner Mannschaft zwei Tage Pause verordnet. Der Coach nutzte die freie Zeit nach seinem Einstand beim FC St. Pauli zu einem Heimatbesuch in Mönchengladbach. Kräfte sammeln für die Woche der Wahrheit. Denn mit der heutigen Trainingseinheit läutet Frontzeck an der Kollaustraße (15 Uhr) den Countdown zur richtungweisenden Partie am Sonntag in Paderborn, seinem Pflichtspieldebüt auf St. Paulis Trainerbank, ein.

Siebenmal bittet der 48-Jährige in den fünf verbleibenden Tagen auf den Platz. "Jeder will zeigen, dass er da ist, dass er spielen will", sagte Außenverteidiger Sebastian Schachten, "aber der Trainer hat uns klargemacht, dass wir auch die Birne einschalten und im Training nicht jeden umpflügen sollen." Die viel zitierte Aufbruchstimmung scheint rund ums Millerntor angekommen, doch nun müssen Ergebnisse her. Gegen Bundesligist Greuther Fürth (1:0) und den SC Wiener Viktoria (6:1) zeigte sich die Mannschaft in den Tests defensiv wie offensiv verbessert. Coach Frontzeck hatte Kompaktheit, vor allem im Abwehrzentrum, in den ersten Tagen seines Wirkens in den Vordergrund gestellt. "Stabil stehen heißt aber nicht, sich in der eigenen Hälfte einzugraben", erklärte er. Denn mit nur sechs Treffern in neun Spielen stellt St. Pauli derzeit die zweitschwächste Offensive der Liga. Nur Bochum (5) traf seltener.

In Wien hatte Frontzeck testweise auf das vergangene Saison bewährte 4-2-3-1-System mit nur einer echten Sturmspitze umgestellt. Fin Bartels gab eine Stunde lang im Mittelfeld den nach dem Abgang von Max Kruse (SC Freiburg) schmerzlich vermissten zentralen Kreativposten. Ob der im Sommer viel proklamierte Wechsel hin zu einem Angriffsduo unter dem neuen Trainer nun beendet ist, ließ Frontzeck noch offen. Es dürfte auch vom Einsatz seiner Profis in den kommenden sieben Einheiten abhängen.