Nach nur vier Wochen beim FC St. Pauli hat sich Christopher Avevor, die Leihgabe aus Hannover, bereits in André Schuberts Formation gespielt.

Hamburg. Immer wieder marschierte Christopher Avevor die Außenlinie entlang, forderte den Steilpass und brachte in Serie Flanken in den Strafraum. "Offensiv habe ich aber noch viel Potenzial, an den Vorstößen arbeite ich", erklärte der 20-Jährige nach einer intensiven Trainingseinheit, in der er seine Ansprüche auf einen Platz in der Startelf untermauerte.

Nach nur vier Wochen beim FC St. Pauli hat sich die Leihgabe aus Hannover bereits in André Schuberts Formation gespielt. Auf der rechten Abwehrseite bekam Avevor gegen Sandhausen (2:1) seine erste Chance bereits zu Beginn - und nutzte sie. "Das war natürlich ein Highlight. Ich hatte großen Spaß auf dem Platz, auch wenn ich diese Position noch nicht oft gespielt habe", sagte der gelernte Innenverteidiger. Zuvor war er in Hannover nur im Dezember 2011 für zehn Minuten in der Europa League auf der Außenbahn zum Einsatz gekommen.

Feste Größe auf St. Paulis Außenbahn war in der vergangenen Saison noch Sebastian Schachten mit 25 Spielen. Nun bringt es der offensivstarke Verteidiger in den bisherigen vier Zweitliga-Partien nur auf 79 Minuten Einsatzzeit. Für jenen Avevor musste Schachten in Cottbus (0:2) nach schwacher Vorstellung zur Pause weichen und fand sich anschließend auf der Bank wieder. "Die Enttäuschung ist schon groß. Ich hoffe, dass es nicht zu häufig passiert", gibt sich Schachten kämpferisch. Zu Beginn der Saison musste er Florian Kringe, mit dem Schubert in Zukunft aber vermehrt im defensiven Mittelfeld plant, den Vortritt lassen. Nun hat Avevor im Zweikampf um die Rolle als Rechtsverteidiger die Nase vorn. Schachten, der in der Sommerpause erstmals Vater wurde, weiß um seine geschwächte Position. Seine aktuellen Formschwankungen sieht er aber nicht in Zusammenhang mit der neuen Vaterrolle. "Darauf will ich es nicht schieben", sagt der 27-Jährige.

Beim Gastspiel am Montag in Köln (20.15 Uhr) muss Schachten wohl erneut Modellathlet Avevor den Vortritt lassen. Der DFB-Juniorennationalspieler sieht sich trotz seines Blitzstarts auf St. Pauli aber noch nicht als festen Bestandteil des Teams. "Dazu gehört noch mehr", erklärte Avevor, "dazu muss man mit der Mannschaft Höhen und Tiefen durchmachen."

Beste Gelegenheiten bieten da die kommenden Wochen. Denn die Partie in Köln ist der Startschuss zu vier Ligaspielen in nur elf Tagen. "Jeder von uns will spielen. Jeder hat die Körperspannung und bringt seine Energie in jedem Training ein", weiß Avevor, der "eine gesunde Härte" im Trainingsalltag an der Kollaustraße ausgemacht hat. Der Konkurrenzkampf auf St. Pauli dürfte sich in diesem Herbst also weiter verschärfen. Christopher Avevor hat bereits vorgelegt.