Bei Energie Cottbus will Trainer André Schubert mit dem FC St. Pauli nach zwei Unentschieden den ersten Sieg und einen gelungenen Saisonstart feiern

Hamburg. Sicher, Mannschaften wie der SV Raisdorf, der Koldinger SV oder eine Wedeler Stadtauswahl gehören nicht zu den fußballerischen Schwergewichten des Landes, doch während andere Profiklubs sich im DFB-Pokal oder auch bereits in der Vorbereitung einige Ausrutscher leisteten, blieb der FC St. Pauli zumindest ergebnistechnisch konstant und reiste gestern mit einer beachtlichen Erfolgsserie zum Auswärtsspiel bei Energie Cottbus (Sonnabend, 13 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de). Seit vier Monaten sind die Hamburger nun schon unbesiegt.

20 Partien, davon drei am heimischen Millerntor, hat St. Pauli seit dem 0:1 in Dresden am 29. April absolviert. Drei in der Liga, eins im Pokal sowie 16 Freundschafts- und Testspiele, darunter waren neben Kantersiegen gegen Sparringspartner der Kategorie Raisdorf (10:1) auch Erfolge über Bundesligaklub VfL Wolfsburg (3:1), Ligakonkurrent SC Paderborn (5:0), Drittligist SV Babelsberg (2:1) und ein 1:1 gegen den schottischen Erstligisten FC Aberdeen. St. Pauli scheint, bei 112:15 Toren, das Verlieren verlernt zu haben. Und dennoch benötigt die Mannschaft von Trainer André Schubert in der Lausitz einen Sieg, um von einem gelungenen Saisonauftakt sprechen zu können.

"Mit einem Dreier gegen Ingolstadt hätten wir einen erfolgreichen Start hingelegt", hatte der Trainer nach dem 0:0 in Aue gehofft. Doch der mögliche Sieg blieb auch im zweiten Spiel aus, gegen Ingolstadt langte es trotz aussichtsreicher Möglichkeiten nur zu einem 1:1. "Wir hatten in beiden Ligaspielen genug Chancen, um die Spiele zu gewinnen. Statt sechs Punkten haben wir jetzt nur zwei, aber das gehört zu unserer Entwicklung. Wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen und werden unseren Weg konsequent weitergehen", bleibt Schubert gelassen. Nun also der nächste Anlauf. Mit Rückenwind aus dem Pokalwettbewerb, dessen zweite Runde Sonnabend ab 22.45 Uhr live bei Sky ausgelost wird, und neuem Personal.

Aufgrund der Verletzungen von Flügelspieler Akaki Gogia und Angreifer Lennart Thy wird Schubert nach dem 3:0 in Offenburg auf mindestens zwei Positionen umstellen. Zudem hat Florian Kringe seine leichten Hüftbeschwerden überstanden und dürfte in die Startelf zurückkehren, auch wenn die Reservisten ihre Rolle beim Fünftligisten gut ausgefüllt hätten, wie der Trainer findet: "Die Veränderungen in diesem Spiel haben sich positiv bemerkbar gemacht." Ein Lob an Mahir Saglik und Gogia, möglicherweise auch Sebastian Schachten und Patrick Funk, die auf ihre erneute Berufung hoffen.

Schubert muss die richtige Mischung finden, bei den offensivstarken Cottbusern werden erneut Kleinigkeiten über Erfolg und Misserfolg entscheiden. "Es hat uns bislang immer ein Tick gefehlt, um die Spiele tatsächlich zu gewinnen, daran arbeiten wir", sagt der Trainer, "wir wollen junge Spieler einbauen und brauchen Geduld. Und es gibt genug Mannschaften, die am Ende der Saison vorne erwartet werden, die jetzt noch Probleme haben und für die es nicht so leicht ist, in die Saison zu starten. Das ist normal." So wie für St. Pauli mittlerweile Spiele ohne Niederlage, wenngleich in Cottbus nur ein Sieg zählt, um mit fünf Punkten in das Heimspiel gegen Sandhausen zu gehen. Am Millerntor sind die Hamburger seit mehr als zehn Monaten unbesiegt ...