Jonathan Bourgault hat noch einen Vertrag bei St. Pauli bis 2010, ist derzeit an den Regionalligisten SV Wilhelmshaven ausgeliehen. In den kommenden Saison kehrt er zurück.

Hamburg. "Hier", das bedeutet für Jonathan Bourgault momentan noch eine Drei-Zimmer-Wohnung in Wilhelmshaven. Seit dem Sommer 2008 lebt der Mittelfeldspieler am Jadebusen, nachdem sich der SV Wilhelmshaven mit ihm und seinem Verein, dem FC St. Pauli, über ein einjähriges Ausleihgeschäft einig geworden war.

Beim ambitionierten Regionalligaklub eroberte sich "Jonno" schnell einen Stammplatz im zentralen Mittelfeld, spielte eine gute Hinrunde und hielt sich mit seiner Mannschaft zeitweise in der Spitzengruppe der Liga auf. Mittlerweile aber ist der SVW im Mittelfeld der Tabelle angekommen. "Es gibt einige Parallelen zu St. Pauli", findet Bourgault, "oft haben wir die Spiele dominiert, am Ende aber trotzdem verloren. Wir benötigen zu viele Chancen. Und wir haben wie St. Pauli zahlreiche gesperrte und verletzte Spieler." Zu denen gehört Bourgault seit drei Wochen selbst. Latente Knieprobleme zwingen ihn zu einer Pause.

Insofern beschäftigt er sich auch bereits mit der kommenden Saison. In zwei Wochen kehrt er nach Hamburg zurück, in die Stadt, die er als seine Heimat bezeichnet und die er im letzten Jahr mindestens alle zwei Wochen besuchte. Bremens Max Kruse wurde vom FC St. Pauli als erster Neuzugang vorgestellt, dabei gebührt der Titel eigentlich Bourgault. "Vergessen hat man mich nicht", sagt er und lacht, "ich hatte die ganze Zeit Kontakt zu allen im Team, bin mit Morike Sako öfter in die Schanze gegangen und habe mir einige Spiele vor Ort angeschaut. Hamburg ist meine Stadt." Und St. Pauli in den kommenden Jahren sein Verein? Der Vertrag endet 2010. "Jonathan ist als Mensch unangreifbar. Aber wenn er im deutschen Profifußball bestehen will, muss er temperamentvoller werden", rät Wilhelmshavens Trainer Wolfgang Steinbach, "er macht kaum Fehler, aber er spielt zu verhalten, zu unauffällig."

Bourgault wird zulegen müssen, um sich bei St. Pauli durchzusetzen. Der Konkurrenzkampf in der defensiven Mittelfeldzentrale ist hart. "Zum Trainingsbeginn im Juni will ich fit sein und eine gute Vorbereitung spielen. Ich hoffe, dass ich dann meine Chancen in der Zweiten Liga bekomme und der Mannschaft weiterhelfen kann", definiert er seine Ziele. Die Entwicklung soll fortgeführt werden. (lwö)