Der FC St. Pauli hofft an der Ostsee auf kühle Köpfe und den Einsatz von Max Kruse

Hamburg. Für Fin Bartels wird die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte nicht einfach. Die Fans des FC Hansa Rostock sind nicht gut auf den 24-Jährigen zu sprechen. Nachdem er 2010 kurz vor den Relegationsspielen gegen Ingolstadt seinen Wechsel zum ungeliebten FC St. Pauli bekannt gab, wurde er als Verräter beschimpft und gnadenlos ausgepfiffen. Seitdem ist Bartels eine feste Größe bei den Hamburgern und hat vor dem Spiel in seiner alten Heimat (Sa., 13 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) sein Bekenntnis zum Kiez-Klub untermauert und seinen Vertrag um zwei Jahre bis 2014 verlängert. "Ich fühle mich hier wohl. Stadt, Verein und Umfeld sind absolut ideal für mich. Ich denke, dass ich mich hier gemeinsam mit der Mannschaft weiterentwickeln kann", sagt Bartels, der nach Jan-Philipp Kalla und Fabian Boll als dritter Profi innerhalb kurzer Zeit seinen Kontrakt mit dem FC St. Pauli vorzeitig verlängerte.

"Fin ist ein schneller, technisch guter Spieler, der für gegnerische Mannschaften sehr unangenehm zu spielen ist", sagt Schubert über den Flügelflitzer. Genau diese Eigenschaften sollen auch am Sonnabend zum Tragen kommen. Der Trainer weiß um die defensive Stärke der Rostocker, die bislang erst 15 Gegentore kassiert haben - der viertbeste Wert in der Liga. "Wir müssen die hinten in Bewegung bringen und die Lücken finden, um das Bollwerk zu knacken", sagt Schubert, der an eine Systemänderung denkt und möglicherweise wie zu Saisonstart mit nur einem Abräumer vor der Abwehr spielen lässt.

In der Offensive darf Schubert auch wieder auf Max Kruse hoffen. Der Top-Scorer der Mannschaft trainierte gestern nach zehn Tagen Pause erstmals wieder mit und machte einen starken Eindruck. Ob die Fitness des Mittelfeldmannes für die anstehende Partie ausreicht, wird sich erst kurzfristig entscheiden. Sicher ist, dass St. Pauli eine hitzige Atmosphäre erwartet. Deswegen appellierte Schubert an seine Mannschaft, einen kühlen Kopf zu bewahren. "Was auf den Rängen passiert, können wir nicht beeinflussen. Wir müssen uns auf Fußball konzentrieren. Das ist unser Job!"