Mittelfeldspieler des FC St. Pauli ist nach sieben Wochen genesen

Hamburg. Die Zeit war lang. Seit er sich am zweiten Spieltag beim 1:1 bei Eintracht Frankfurt einen Sehnenteilabriss im Oberschenkel zuzog, musste Deniz Naki pausieren, durfte seine Beinmuskulatur überhaupt nicht belasten und sich nicht jeden Tag auspowern. Das fällt einem Fußballnarren wie ihm schwer. "Es war eine harte Zeit", sagt Naki, der seit vorgestern wieder alle Übungen und Einheiten mit der Mannschaft absolvieren darf - und dies mit dem ihm eigenen Enthusiasmus tut. Die Freude über seine Rückkehr in die Mannschaft ist ihm bei jeder Aktion anzusehen. "Auf der Tribüne oder vor dem Fernseher die Spiele zu verfolgen, tut weh", sagt er.

Damit die Zeit nicht zu lang wurde, und um seine überschüssige Energie zu kanalisieren, ist er ab und an ins Boxstudio gegangen. Fitnesscoach Pedro Gonzalez unterstützte ihn dabei. Trost und Halt suchte der Deutsch-Türke in Düren, im Haus seiner Eltern. "Das ist meine Energiequelle. Ich brauche nur zehn Minuten meine Mama zu sehen, dann ist alles gut", sagt er.

Nach der siebenwöchigen Pause fehlt es dem 22-Jährigen im Moment zwar noch an Kondition, doch er ist bereits guter Hoffnung, dass er bald wieder eine Alternative für Trainer André Schubert ist. Sein Ziel ist das Heimspiel nach der Länderspielpause gegen Fortuna Düsseldorf (17. Oktober). Da möchte er wieder im Kader stehen. Dass die Mannschaft in den vergangenen Spielen, mal abgesehen von der Niederlage gegen Aue, durchweg gute Leistungen zeigte und es schwierig für ihn werden könnte, sich einen Stammplatz zurückzuerobern, darüber macht sich Naki keinen großen Kopf. "Die Mannschaft ist gut drauf, aber ich habe das Fußballspielen nicht verlernt, und wenn ich wieder richtig fit bin, gibt es wieder mehr Konkurrenzkampf. Und dann werden wir sehen, wer spielt."

Zu Beginn der Saison hatte sich Naki in starker Verfassung präsentiert, schoss die meisten Tore in der Vorbereitung und schien einen Stammplatz sicher zu haben. Nach der Verletzung beginnt die Spielzeit für ihn nun von vorne - und er muss seine Klasse erneut unter Beweis stellen. Sein Enthusiasmus wird ihm helfen.