St. Paulis Innenverteidiger hatte noch Glück im Unglück - Chance für Gunesch oder Morena

Hamburg. Wer sah, wie St. Paulis Lasse Sobiech am Freitagabend im Spiel gegen Erzgebirge Aue gegen den Pfosten des eigenen Tores krachte, musste Schlimmes für den Innenverteidiger befürchten. Der U-21-Nationalspieler hatte bei einem letztlich erfolgreichen Klärungsversuch seine Gesundheit aufs Spiel gesetzt und musste daraufhin verletzt ausgewechselt werden. Nachdem Mannschaftsarzt Johannes Holz am Wochenende schon einen Knöchelbruch ausschließen konnte, wurde gestern von seinem Kollegen Carsten Lütten ein Außenbandriss beim 20-Jährigen diagnostiziert. Glück im Unglück.

"Ich hatte mit einer schlimmeren Diagnose gerechnet, weil der Fuß im Gegensatz zum letzten Mal, als ich einen Bänderriss hatte, deutlicher dicker und die Verletzung schmerzhafter war", sagte Sobiech. "Ich bin erleichtert, dass nur ein Band und nicht noch zum Beispiel das Syndesmoseband gerissen ist. Dann hätte ich wahrscheinlich operiert werden müssen."

Mittels Lymphdrainage soll nun erst einmal die Schwellung im Sprunggelenk abklingen. Wie lange der 1,96 Meter große Blondschopf dem Team fehlen wird, ist nach Vereinsangaben noch nicht absehbar. "Durch das spielfreie Wochenende verpasse ich zumindest eine Partie weniger", meinte der Leihspieler von Meister Borussia Dortmund. Wegen der EM-Qualifikation finden am Wochenende rund um den 8. Oktober keine Spiele in der Zweiten Liga statt. Zuvor steht für St. Pauli an diesem Sonnabend (13 Uhr) nur noch das Duell bei Energie Cottbus an.

Dort stehen Trainer André Schubert zwei etatmäßige Innenverteidiger als Alternativen für Sobiech zur Verfügung. Zum einen Ralph Gunesch, der zuletzt in Karlsruhe und gegen Aue eingewechselt wurde und zumindest in der erstgenannten Partie eine gute Figur im Abwehrzentrum abgegeben hatte. Zum anderen ist es Fabio Morena, der Kapitän, den Schubert zuletzt als Alternative im defensiven Mittelfeld einsetzte. Am Freitag hatte der Coach nach Sobiechs Verletzung Gunesch von links nach innen beordert und Patrick Funk als Außenverteidiger gebracht. Morena hingegen musste draußen bleiben.

"Ich versuche mich so zu präsentieren, dass der Trainer mich berücksichtigt", sagte Morena. "Momentan in der zweiten Reihe zu stehen ist ein Umstand, mit dem man klarkommen muss. Wichtig ist, dass man weiter positiv Gas gibt." Auch wenn Sobiechs Verletzung eine Bewährungschance für ihn selbst bieten könnte, sieht er den Ausfall als Verlust für die Mannschaft an. "Er hat die Qualität im Kopfball und im Zweikampf, die für einen Innenverteidiger entscheidend ist", lobte Morena das elf Jahre jüngere Talent. "Auch charakterlich passt er einwandfrei ins Team." Ihn zu ersetzen bedeutete eine Umstellung, mit der die Mannschaft aber gut umgehen werde. Egal, wer spielt.