Während sich Rothenbach auf der rechten Seite seinen Platz zurückerobert hat, sucht Trainer Schubert auf links Ersatz für Schachten und Kalla.

Hamburg. Privat ist Carsten Rothenbach seit Jahren glücklich liiert. Sportlich hingegen wird derzeit nach einem Partner für den 30-Jährigen gesucht, genauer gesagt nach einem Äquivalent auf der linken Abwehrseite des FC St. Pauli. Denn während sich Rechtsverteidiger Rothenbach nach einer langen Verletzungspause seine angestammte Position zurückerobert hat, herrscht links ein Vakuum. Der stark in die Saison gestartete Jan-Philipp Kalla laboriert an einer schweren Prellung. Defensivallrounder Sebastian Schachten, der ihn zuletzt beim 2:1 in Bochum ersetzte, ist nach einer Gelb-Roten Karte gesperrt.

Kalla stieg erst gestern wieder ins Mannschaftstraining ein und will nichts überstürzen. Sollte er nicht bereit sein, muss ein anderer Begleiter her, der zunächst einmal am Montagabend das Spiel gegen den MSV Duisburg mit Rothenbach sowie dem Innenverteidigerduo Lasse Sobiech und Markus Thorandt in St. Paulis Viererkette verbringt. Bewerber dafür gibt es mehrere. Trainer André Schubert ließ beim Test gegen Werder Bremen zunächst Patrick Funk hinten links spielen, beorderte anschließend Ralph Gunesch von innen nach außen und gewährte später auch Davidson Drobo-Ampem dort noch Einsatzzeit.

Im Gegensatz zu Gunesch und Drobo-Ampem, der nur Außenseiterchancen auf einen Einsatz hat, ist der vom VfB Stuttgart ausgeliehene Funk eigentlich Mittelfeldspieler. Grundsätzlich fühle er sich dort auch wohler, sagt der 21-Jährige, der bislang erst einmal in der Stuttgarter Reserve als Linksverteidiger auflief. Auf der rechten Abwehrseite agierte er dagegen schon häufiger. "Links ist ähnlich wie rechts, nur auf der anderen Seite", erklärte Funk nach der Partie gegen Bremen und musste selbst über seine Aussage lachen. Was der U-21-Nationalspieler verdeutlichen wollte, war, dass er sich den Seitensprung durchaus zutraut. Weil im Mittelfeld zuletzt auch systembedingt kein Platz für ihn war, wäre der Schwabe froh, überhaupt von Anfang an zu spielen.

Das gilt auch für Gunesch, der vor Saisonbeginn im engen Wettstreit um die Innenverteidigerplätze das Nachsehen hatte. In Bochum wurde der 27-Jährige von Schubert nach Schachtens Platzverweis eingewechselt und noch einige Minuten als Linksverteidiger eingesetzt. Auch in der vergangenen Saison spielte er zeitweise auf dieser Position. "Ich versuche mich bereitzuhalten und dann die Chance zu nutzen, wenn sie sich bietet", sagt Gunesch. Eine Zeit des Durchbeißens, die Rothenbach fürs Erste hinter sich hat. Kein Wunder, dass er sich derzeit gut fühlt. Privat und auf dem Platz.