Neuer Stellenwert des Pokalwettbewerbs beim Zweitligisten FC St. Pauli. Am Sonnabend geht es zum Regionalligisten Eintracht Trier.

Hamburg. Nein, es sei keineswegs das letzte Vorbereitungsspiel. "Und auch kein Bonusspiel oder etwa ein Test für die Liga." Wer André Schubert nach dem Stellenwert der Partie der ersten Runde im DFB-Pokal am Sonnabend bei Eintracht Trier (15.30 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) befragt, erhält deutliche und im Vergleich zur Sprachregelung der Vergangenheit veränderte Antworten. "Wenn man ein, zwei Runden übersteht, dann ist der Pokal eine super Möglichkeit, sich auf höchstem Niveau zu messen", erklärt der Trainer des FC St. Pauli, "wenn du ein ordentlicher Zweitligist bist - und das sind wir -, dann gibt es in diesem Wettbewerb kein Spiel, das du grundsätzlich verlieren musst." Die letzte Saison, mit dem Halbfinalisten Energie Cottbus und dem Endspielteilnehmer MSV Duisburg, sei als leuchtendes Beispiel noch allen präsent.

Ein, zwei Runden - weiter ging es für die Hamburger seit der furiosen Pokalserie der Saison 2005/2006, als man sich dem späteren Sieger FC Bayern München erst im Halbfinale etwas unglücklich mit 0:3 beugen musste, allerdings nie mehr. "Der Pokal hat eine große Bedeutung für den Verein und die Spieler", versucht Schubert die ungeschriebenen Gesetze der vergangenen Jahre wegzuwischen. Insofern verwundert es auch nicht, dass für ein Weiterkommen gegen den Regionalligaklub eine kleine Prämie ausgelobt wurde und personell keine weitreichenden Änderungen geplant sind. "Vor einem Jahr bei unserem Aus in Chemnitz hatte Stani einige Spieler geschont, wir hatten keine eingespielte Truppe auf dem Platz", erinnert sich Innenverteidiger Markus Thorandt, der damals kränkelnd in Hamburg geblieben war. 2011 werden nach gelungenem Saisonstart weder er noch andere Kollegen geschont. Vielmehr sollen die 90 - oder 120 - Minuten im Moselstadion den Findungsprozess weiter voranbringen. "Wir haben einen Kader, in dem jeder den Anspruch auf die Startelf stellen kann", beschreibt Schubert die Homogenität, "aber deswegen werden wir jetzt nicht auf fünf, sechs Positionen durchwechseln."

Was sich sehr schnell ändern könne, sollten die Leistungen am Sonnabend nicht stimmen. "Wir sind der Favorit, und nichts anderes als ein Sieg zählt", weiß Schubert, "doch ich bin sehr zuversichtlich, denn die Jungs wollen ja auch alle eine Woche später am Millerntor gegen Aachen spielen. Wer sich hängen lässt, der ist raus!"