Neuzugang Mahir Saglik, Marius Ebbers und Rouwen Hennings bilden die Abteilung Attacke bei den Kiezkickern. Zunächst ist nur einer fit.

Hamburg. Für Mahir Saglik war sofort klar, dass er die Gelegenheit nutzen würde. Er ist froh, dass ihn sein alter und neuer Trainer aus Bochum losgeeist hat, wo er häufig auf der Bank saß und selten auf seiner Lieblingsposition als vorderste oder hängende Spitze spielen durfte. Unter André Schubert hat Saglik vor zwei Jahren seine bislang erfolgreichste Saison gespielt. Mit dem 28-Jährigen, Marius Ebbers und Rouwen Hennings hat der FC St. Pauli nun drei echte Stürmer im Aufgebot. Sie sind die größte Unbekannte in der Mannschaft des FC St. Pauli.

Wie immer gibt es zwei Sichtweisen. Die eine lässt darauf hoffen, dass zwei Jahre nach der Rekordsaison 2010 auch nach dieser Spielzeit wieder um die 70 geschossene Tore stehen. Die andere ist eher besorgniserregend.

Marius Ebbers hat in seiner letzten Zweitligasaison gleich 20-mal getroffen, im Schnitt erzielte er 11,1 Treffer in der Zweiten Liga. Saglik traf unter Schubert in Paderborn 15-mal, und Charles Takyi könne 15, 16, 17 Tore schießen, hat Schubert gesagt, der den Mittelfeldspieler schon in vorderster Front testete. Zudem ist Deniz Naki richtig gut drauf und erfolgreichster Schütze der Vorbereitung. Und auch Rouwen Hennings, der in seiner letzten Zweitligasaison neunmal traf, kommt bald zurück. Alles bestens also?

Nicht ganz. Das erste Problem sind die Verletzungen von Ebbers und Hennings, die beim so wichtigen wie schweren Liga-Start am Sonnabend ausfallen. Beide werden zwar recht bald wieder ins Training einsteigen, wann sie nach ihrer Auszeit wieder auf Topniveau spielen, weiß aber niemand. Ebbers hat zudem direkt nach seinen zumeist enttäuschenden Erstligajahren deutlich seltener das Tor getroffen (9/5 Treffer). Und Takyi spürt zwar die Rückendeckung seines Trainers, ihn als Spitze aufzubieten erscheint aber eher notgedrungen als zukunftsträchtig.

Bleibt Mahir Saglik. Er könnte der Torjäger sein, den St. Pauli als Konkurrent und Ersatz für Ebbers gesucht hat. Sein Problem: Er hat erst zwei Zweitligasaisons gespielt, eine erfolgreiche, eine weniger erfolgreiche. Er habe sich eine Anzahl an Toren vorgenommen, sagt er, verraten will er sie nicht. Eine weitere Unbekannte.