Nach dem 1:3 in Osnabrück absolviert der Zweitligist heute am Millerntor sein letztes Testspiel vor Saisonbeginn gegen Bröndby

Osnabrück. Um kurz nach ein Uhr sei gestern Mittag endlich weißer Rauch aufgestiegen. So beschrieb St. Paulis Trainer André Schubert mit einem Lächeln die Szenerie nach der Wahl des Kapitäns im Trainingslager von Bad Lippspringe. Nach einer mehrstündigen Kampfkandidatur habe sich Amtsinhaber Fabio Morena gegen seinen ärgsten Rivalen und künftigen Stellvertreter Fabian Boll durchgesetzt. Schubert hatte fünf Kandidaten vorgeschlagen (Morena, Boll, Marius Ebbers, Carsten Rothenbach und Florian Bruns), aus denen seine Spieler wählen konnten. Ein Kriterium war unter anderem der Mut der Profis, auch mal Kritik zu äußern. Gewählt wurde zudem der Mannschaftsrat, der aus Ebbers, Bruns, dem neuen Kassenwart Jan-Philipp Kalla sowie dem Spielführer-Duo bestehen wird.

Schubert erklärte, dass die Wahl für Morena keine Stammplatzgarantie beinhalte. Ohnehin wollte er den Entscheidungen keine überbordende Bedeutung beimessen, sondern viel lieber über Trainingsinhalte und Aufstellungen reden. So erklärte er, dass das letzte Testspiel heute gegen Bröndby IF (18.30 Uhr, Millerntor) für ihn keine Generalprobe vor dem Zweitligastart bedeute, sprich die Formation in dieser Partie nicht unbedingt der im ersten Pflichtspiel am 16. Juli in Lübeck gegen den FC Ingolstadt entsprechen muss. Ein Grund dafür war, dass gestern Abend ein weiterer Test beim Drittligisten VfL Osnabrück anstand, bei dem sich sein Team ebenfalls ordentlich präsentieren sollte.

Schubert gab beim 1:3 (0:1) vor 4800 Zuschauern dennoch vielen aus seiner jungen Garde eine Bewährungschance. Dem Team war das Bemühen anzumerken, die vorgegebenen taktischen Formationen einzuhalten. Dabei brachten die Braun-Weißen aber offensiv wie defensiv relativ wenig zustande. Der einzige Treffer gelang Charles Takyi per Kopf nach einer Flanke von Deniz Herber zum zwischenzeitlichen 1:1 (50.). "Wir haben das erste Mal im 4-4-2 gespielt, da stimmten oft die Laufwege noch nicht", erklärte Schubert. "Uns fehlte die Kompaktheit, außerdem haben wir zu kompliziert agiert. Aber dazu machen wir ja diese Spiele." Ein Lob gab es vom Trainer für den oft anspielbaren Torschützen.

St. Pauli: Pliquett - Rothenbach, Morena (59. Thorandt), Gunesch, Drobo-Ampem - Schachten (30. Bartels/59. Bruns), Funk, Herber, Filipovic (70. Kalla) - Takyi (59. Saglik), Becken (59. Naki)

Tore: 1:0 Gardawski (43.), 1:1 Takyi (50.), 2:1 Hansen (69./Foulelfmeter), 3:1 Latkowski (78.)