Die offizielle Trennung von Charles Takyi schien nur eine Frage von Tagen zu sein. Jetzt die Wende. Womöglich bleibt er beim FC St. Pauli.

Schneverdingen. Eigentlich hatte Charles Takyi das Trainingslager bereits abgehakt. Vielleicht werde er bei den Jungs mal vorbeischauen, so sein unkonkreter Plan am Sonntag. Nach dem Streit um die Rechtmäßigkeit seiner vom Verein per Option vollzogenen Vertragsverlängerung bis 2012 und einer Anfrage des FC Augsburg schien die offizielle Trennung nur eine Frage von Tagen zu sein. Nun die Wende.

Der 26-Jährige schaute nach einem Gespräch mit Trainer André Schubert bereits am Montag bei "den Jungs" in der Heide vorbei, trainierte mit und wirkte voller Tatendrang. Die Verärgerung über die barsche Kritik hochrangiger Gremiumsmitglieder ist geblieben, doch der frischgebackene Vater sitzt bei der Vielfalt an Rat gebenden Souffleuren zwischen den Stühlen. "Er ist ein junger Mann, auf den unglaublich viele Menschen versuchen Einfluss zu nehmen", so Schubert, der in der Heide weitere mehrstündige Gespräche mit Takyi führte: "Wir zwei versuchen, einen ganz vertrauensvollen Umgang miteinander zu haben. Die, die ihn als Söldner bezeichnen, sehen nicht, wer dahintersteckt: ein sehr verunsicherter Junge, der nicht mehr weiß, wo vorne und hinten ist. Da sind auch aus dem Verein einige Stimmen gekommen, die nicht in Ordnung sind."

Sonntag endet die intern gesetzte Wechselfrist, ein Angebot ist nicht in Sicht. Takyis Verbleib wird wahrscheinlicher. "Er ist ein lieber, ehrlicher Junge und bei mir willkommen. Hoffentlich bleibt er", sagt Schubert: "Ich traue ihm 15, 16, 17 Tore zu."