Das Abendblatt beantwortet die wichtigsten Fragen zur Wett-Affäre um den ehemaligen Profi des FC St. Pauli, René Schnitzler.

Welche Strafen drohen Schnitzler?

Schnitzler wird sich strafrechtlich gegen Betrugsvorwürfe verantworten müssen. Hinzu könnten zivilrechtliche Schadenersatzforderungen kommen - etwa von Wettanbietern, da Schnitzler Geld für Manipulationsversuche genommen hat. Als sicher gilt, dass ihm die Profilizenz entzogen wird. Zumindest in Deutschland wäre damit seine Karriere beendet.

Drohen jetzt auch Forderungen nach Neubewertungen der betroffenen Spiele am grünen Tisch?

Nein. Im Zuge des Prozesses um den ehemaligen Schiedsrichter Robert Hoyzer, der mehrere Spiele verschoben hat, wurde festgelegt, dass nur Spiele aus einer laufenden Spielzeit neu angesetzt werden können, um ein totales Chaos zu vermeiden.

Was macht die DFL (Deutsche Fußball Liga)?

Intern wertet die DFL die Affäre als bedauerlichen Einzelfall eines spielsüchtigen Profis. In der offiziellen Stellungnahme heißt es: "Der Ligaverband hat den Vorfall zur Kenntnis genommen und unverzüglich Maßnahmen eingeleitet. Nach gegenwärtigem Stand sind uns keine Auffälligkeiten bekannt. Weder haben wir seitens Sportradar Hinweise zu auffälligen Wettbewegungen erhalten noch hat der Spieler, der bei drei der fünf angegebenen Partien auch gar nicht zum Einsatz gekommen ist, Spielmanipulationen zugegeben."

Wer ist Wettpate Paul R.?

Nach "Stern"-Recherchen handelt es sich hier um einen 51 Jahre alten Niederländer. Er gilt als einer der Schlüsselfiguren im aktuellen Wettskandal, der als größter in der Geschichte des europäischen Fußballs gilt. Vor dem Landgericht Bochum geht es in diesen Wochen um 32 Spiele, 17 davon in Deutschland, und um Gewinne von 1,6 Millionen Euro. Angeblich geht die Staatsanwaltschaft sogar von Hunderten verschobener Spiele aus.